Vietnam & Kambodscha - Von Hanoi nach Bangkok '11

Hanoi und die Ha Long Bay

1. Tag (18. November 2011)

Heute fliege ich von Frankfurt aus nach Hanoi, zum Ausgangspunkt meiner diesjährigen Tour. Am späten Morgen habe ich mich mit dem Zug auf den Weg gemacht. Es hat wieder alles geklappt bis zum Boarding. Ich hatte den Eindruck, dass es nicht ganz so rund gelaufen ist, denn wir hatten fast eine halbe Stunde Verspätung und es mussten sich zahlreiche Passagiere am Gate melden.

Nun ja, egal! Der Flug selbst war angenehm. Die Beinfreiheit bei Thai war es ebenfalls, was ich sehr genossen habe. Den Versuch zu Schlafen habe ich erst gar nicht unternommen, sondern habe die meiste Zeit Filme angeschaut und ein Videospiel gespielt.

2. Tag (19. November 2011)

Hanoi

Hanoi

In Bangkok ist es sehr schwül und ich bin ziemlich müde. Der Flug nach Hanoi ist ebenfalls problemlos und ich lande bereits nach eineinhalb Stunden. Der Typ, der mich abholen soll steht bereits parat, und so fahren wir in ca. einer Stunde ins Hotel. Der Verkehr ist wie erwartet: Viele Mopeds, und bei jeder Gelegenheit wird gehupt. Das Hotel ist nett eingerichtet, und vor allem kann ich bereits aufs Zimmer und mich lang legen, denn die Augen brennen schon und ich kann sie kaum noch aufhalten. Das dauernde Hupen von der Straße höre ich recht schnell nicht mehr, bis mich mein Wecker ein paar Stunden später aus dem Schlaf reißt.

Ich lasse mich durch die Altstadt treiben und versuche mich zu orientieren, damit ich auch wieder zurück finde. Der Verkehr ist am ersten Tag schon sehr imponierend. Es gibt keine Ampeln an den Kreuzungen, und jeder fährt, d.h. es alle fahren gleichzeitig und kommen irgendwie aneinander vorbei. Das gilt natürlich auch für die Fußgänger. Wenn man über die Straße will muss man einfach losgehen, und das oberste Gebot heißt: Nicht stehen bleiben! Denn sollte man stehen bleiben, kommt irgendwie alles durcheinander.

Nun ja, ich sehe mir die unzähligen Geschäfte an und beschließe, auf der Terrasse im City View Café etwas zu trinken und zu essen. Von oben kann man das Treiben auf der Straße auch sehr gut beobachten. Danach gehe ich zurück ins Hotel und schließe recht früh am Abend die Augen.

3. Tag (20. November 2011)

Hanoi

Ho Chi Minh Mausoleum

Hanoi - Markt

Hanoi

Lokaler Transport

Nach elf Stunden Schlaf bin ich heute Morgen ausgeschlafen aufgestanden. Nach einem typischen Continental Frühstück habe ich mich auf den Weg gemacht, die Stadt anzuschauen und das Treiben in den Straßen zu erleben. Zuerst gehe ich wieder an den Ho Hoan Kiem See. Es handelt sich dabei um den bekanntesten See der Stadt, in dem auf einer kleinen Insel der Den Ngoc Son Tempel steht. Dieser wurde zu Ehren einer Schildkröte gebaut, die vor vielen Jahrhunderten einem Großgrundbesitzer ein goldenes Schwert überreichte um gegen die Chinesen zu kämpfen. Er war siegreich und so gibt es nun diesen Tempel.

Ich sitze draußen auf einer Bank und lese meinen Reiseführer, als mich ein kleiner Junge auf Englisch anspricht. Zuerst habe ich gar nicht verstanden was er eigentlich will. Aber dann dachte ich, dass er sich wohl einfach nur mit jemanden auf Englisch unterhalten wollte. Als ich ihn fragte wie alt er denn sei meine er nur: Acht! Respekt, in diesem Alter einfach einen Ausländer anzuquatschen und in ein Gespräch zu verwickeln. Echt beachtenswert.

Danach bin ich weiter zur ehemaligen Gouverneurs Residenz gegangen. Dabei habe ich festgestellt, dass in Vietnam sehr gern an einem Sonntag geheiratet wird. Es waren mehr als ein halbes Dutzend Paare zu sehen, die gestenreich von ihrem jeweiligen Fotografen in Szene gesetzt wurden. Es war recht nett anzuschauen. Weiter führte mich mein Weg östlich der Altstadt zur Oper und zum National Museum, welche ich ebenfalls nur von außen angeschaut habe.

Von hier wollte ich danach eigentlich zum Ho Chi Minh Mausoleum laufen. Zuerst hat mich einer der Mototaxi Fahrer angesprochen. Wir konnten uns jedoch nicht auf den Preis einigen. Ich laufe weiter und komme an einem Standplatz der Rikscha Fahrer vorbei. Warum sollte ich eigentlich nicht mit einer Rikscha fahren. Nach der üblichen Preisverhandlung werde ich nun von einem kleinen zierlichen Vietnamesen durch Hanoi gestrampelt. Im Gegensatz zu China sitzt man in diesen Rikschas vor dem Fahrer und kann somit eine gute Aussicht genießen. Nach einer Viertelstunde komme ich dort an und denke bei mir, dass es eine gute Entscheidung war mich fahren zu lassen.

Nach einer gewissen Zeit finde ich auch den Eingang. Dabei stelle ich fest, dass ich gewisses Glück habe, da das Mausoleum in einer Stunde schließt. Zuerst muss ich meinen Rucksack abgeben, dann werde ich aus irgendeinem Grund nicht auf das Gelände gelassen. Ich stelle mich einfach zu einer osteuropäischen Gruppe hinzu und gelange hinein. Das erste was ich mir anschaue ist die Einsäulen-Pagode. Danach will ich mir den toten Ho Chi Minh anschauen, nachdem ich Lenin und auch Mao nicht angeschaut habe. Aber wieder werde ich nicht in die Schlange gelassen. Ich muss zuerst meine Kamera deponieren. Aber letzten Endes darf ich passieren. Der ersten Eindruck den ich gewinne: Es ist kalt! An jeder Ecke des Korridors steht ein Uniformierter und passt auf, dass man nicht stehen bleibt oder die Hände in den Hosentaschen hat. So hat man rund eine Minute Zeit an dem gläsernen Sarg vorbei zu laufen. Nun ja, es hat auch wirklich gereicht. Der Tote sieht eher aus wie eine Puppe bei Madame Tussauds. Wieder an der frischen Luft bekomme ich meine Kamera wieder und schaue mir noch das Haus, die Autos und das Schlafzimmer des „großen Führers“ an.

In einer Seitenstraße stoße ich danach wohl auf den Markt und hoffe, dass die Leute von den Restaurants, in denen ich essen gehen werde, dort nicht einkaufen. Es ist kaum zu beschreiben, und ich will es auch nicht. Wenig später erreiche ich die Straße in der die Botschaften wie eine Perlenschnur aufgereiht stehen. Dort setze ich mich erst einmal in das Trung Nguyan Café und tue etwas gegen den leeren Magen und den Vitaminmangel. So gestärkt setze ich meinen Weg durch die lebhaften Gassen der Stadt fort. Die unzähligen Geschäfte und die vielen Motorrollen treiben mich schließlich irgendwann in ein Restaurant, in dem ich etwas Warmes esse.

Wieder zurück im Hotel lerne ich meinen neuen Mitbewohner Jimmy aus den USA kennen. Auf der Tour ist es nämlich so, dass sich zwei Leute immer ein Zimmer teilen müssen. Gleich werden wir uns zu unserer ersten Besprechung treffen, und ich werde mehr über die nächsten Tage erfahren. Bin mal gespannt.

4. Tag (21. November 2011)

Ha Long Bay

Ha Long Bay

Ha Long Bay

Ha Long Bay - Sung Sot Cave

Wir sind um 7:00Uhr bereit zum Start. Gemeinsam gehen wir die Straße runter und besteigen unseren Bus. Zuerst geht es durch die Stadt zum KOTO Restaurant, um dort zu frühstücken. Das Restaurant ist ein Projekt, durch welches benachteiligte Kinder einen Beruf in der Gastronomie erlernen können um sozial aufzusteigen. Mit unserem Frühstück haben wir dies unterstützt. Das Frühstück war im Übrigen auch lecker.

Nun geht es aber endlich los Richtung Ha Long Bucht. Die Fahrt zieht sich. Die Straße führt fast ausschließlich an Häusern vorbei und der Verkehr kommt nicht recht ins Fließen. Zwischendurch machen wir noch den obligatorischen einstündigen Stopp an einem riesigen Souvenir Shop. Die Waren werden von Behinderten gefertigt, die wir durch den Kauf von Souvenirs unterstützten sollten. Ich habe nichts gekauft!

An der Ha Long Bucht angekommen heißt es zuerst, dass die Bootstouren auf Grund des Windes abgesagt seien. Wenig später klappt es aber oh Wunder doch noch, und wir besteigen ein recht luxuriöses Boot. Die Doppelkabinen sind groß und mit Dusche! Das Wetter zwar nicht schlecht, aber sehr diesig. Wir fahren los und gleiten langsam zwischen die grandiosen Felsen. Es sind zwar jede Menge Boote unterwegs, aber in der großartigen Landschaft fallen diese gar nicht auf.
Auch die Sonne meint es noch gut mit uns und zeigt sich für zwei Stunden, die wir auf den Liegestühlen an Deck verbringen. So gibt es auch noch schöne Bilder. Das Essen an Bord ist sehr lecker und wir genießen es. Nach gut drei Stunden Fahrt kommen wir in der berühmten Bucht der Sung Sot Grotte an. Dort gehen wir vor Anker und werden an Land gesetzt um die Kalksteinhöhle zu besichtigen. Ich hatte schon viele Kalksteinhöhlen gesehen und war deshalb nicht sonderlich interessiert. Als ich jedoch in der gewaltigen Halle stand hat diese mich doch sehr beeindruckt. Echt spannend.

In dieser Bucht ankern wir auch für die Nacht. Eigentlich will ich noch schwimmen gehen, aber ein kleiner Ölfilm an der Seite des Bootes hält mich leider davon ab. So warte ich entspannt auf das Abendessen. Dieses war ist wieder sehr lecker. Anschließend sitzen wir noch bei Bier und Karaoke, bis uns die Besatzung um 22.00Uhr die Musik abdreht und uns auffordert, den Abend zu beenden.

5. Tag (22. November 2011)

Bahnfahrt - Vietnam

Bahnfahrt - Vietnam

Heute Morgen sind wir schon vor dem Frühstück wieder nach Halong zurück gefahren. Es ist nicht nur diesig, sondern auch noch bewölkt, so dass wir gestern mit dem Wetter noch viel Glück hatten. Es haben sich aber trotzdem noch schöne Motive ergeben. Ich muss schon sagen, dass ich gerne noch zwei Tage hier unterwegs gewesen wäre. Die Landschaft beeindruckt schon mächtig. Es ist unglaublich, wie viele Inseln sich aus der Wasserfläche erheben und wie sich die Perspektive innerhalb kürzester Zeit verändert. Vor allem durch den Dunst erscheinen am Horizont immer wieder neue Inseln und es erscheint alles endlos. Ich bin hingerissen und kann einfach nicht genug bekommen.

Am frühen Nachmittag sind wir, mit einem Zwischenstopp an einem weiteren Souvenir-Laden, wieder in Hanoi zurück. Wir gehen gemeinsam zu einem Restaurant, um „die beste“ Nudelsuppe der Stadt zu essen. Die Suppen sind auch wirklich sehr lecker und wir sind gut gesättigt. Anschließend schlendern Jimmy und ich noch ziellos durch die Stadt und fotografieren noch ein bisschen, bevor es zum Abendessen geht und danach noch auf ein Bier im City View Café.

Am späten Abend wollen wir mit dem Bus zum Bahnhof fahren, um unseren Nachtzug nach Hue zu erreichen. Bon, unser Fremdenführer ist lustig drauf, und als der Bus da ist fahren wir gemeinsam zum Bahnhof. Dort ist es recht ruhig. Es sind kaum Leute zu sehen, und der einzige Zug der heute noch fährt ist unserer nach Hue. So steigen wir gemütlich eine halbe Stunde vor Abfahrt ein. Wir verteilen uns auf drei Abteile und sitzen noch für fast zwei Stunden zusammen, bevor wir uns schlafen legen.

Hue und der Weg nach Saigon

6. Tag (23. November 2011)

Imperial Palace

Habe heute Nacht sehr gut geschlafen. Den Morgen verbringe ich mit Lesen und aus dem Fenster schauen. Die Landschaft wird deutlich grüner und tropischer. Es sind sehr viele Reisfelder zu sehen. Wir fahren weiter nach Süden und überqueren zahlreiche Flüsse, die sich langsam Rechnung Meer ergießen.

Schließlich fahren wir in Hue ein. Einige unserer Gruppe sind recht froh den Zug wieder verlassen zu können, besonders als wir mitbekommen, dass die Bettwäsche einfach für die nächsten Passagiere wieder zusammen-gelegt wird.

Dafür ist unser Hotel sehr ansprechend, und wir machen uns in unserem Zimmer breit. Kurz darauf gehen wir gemeinsam zum Mittagessen. Das Essen ist mal wieder lecker. Als wir fertig sind werden wir von den üblichen Leuten angesprochen, die ihre Souvenirs verkaufen wollen. Dabei ist auch eine Frau, die Euro Münzen tauschen will. Da ich dachte sie wolle Trinkgeld wechseln, tue ich ihr den Gefallen und falle auf den ältesten Trick herein: Als sie mir die abgezählten Münzen in die Hand gibt, hält sie einzelne Münzen fest und betrügt mich dadurch um fast die Hälfte. Zum Glück war es nicht viel, nur 10 EUR, aber solch einen Gefallen werde ich niemanden mehr machen. Sollen sie doch ihre Münzen behalten und wegwerfen.

Mit einem Bus fahren wir den kurzen Weg hinüber zur Königsstadt auf der anderen Seite des Flusses. Die Anlage hat große Ausmaße und beeindruckt schon deshalb. Die Gebäude sind teilweise in einem jämmerlichen Zustand, man erkennt aber, dass durchaus Anstrengungen unternommen werden die einzelnen Gebäude wieder aufzubauen und zu restaurieren. Die Mischung aus Ruinen und renovierten Gebäuden gibt der Anlage eine besondere Note. An der detaillierten Geschichte der einzelnen Kaiser bin ich weniger interessiert und konzentriere mich daher darauf, bei den schlechten Lichtverhältnissen doch ansehnliche Fotos zu machen. Die Anlage wurde hauptsächlich im 19Jh. nach dem Vorbild der Verbotenen Stadt in Peking gebaut und trug im Vietnam-Krieg schwere Schäden davon. Doch schon allein ihre Größe fasziniert. Der westliche Teil ist noch recht gut erhalten und man kann einen guten Eindruck davon bekommen, welchen Glanz sie einmal ausgestrahlt haben muss.

Wir sind wieder zurück im Hotel. Es geht ein ereignisreicher Tag zu Ende. Die anderen gehen heute Abend noch in ein spezielles Restaurant mit Verkleidung, etc. Ich habe keine Lust darauf und nehme einen Happen um die Ecke, ziehe mich anschließend zurück, lese mein Buch und beende den Tag entsprechend früh.

7. Tag (24. November 2011)

Motorradtour

Tu Duc Königsgrab

Tu Duc Königsgrab

Parfüm River

Motorradtour

Wir treffen uns heute Morgen erst um 9:00Uhr. Es stand gestern zur Debatte ob wir eine Bootstour auf dem Parfüm River machen oder ob wir diese Tour noch mit einer Motorrad Tour kombinieren. Alle haben sich für eine Motorradtour entschieden. So sind wir also startklar und sitzen auf. Jeder hat seinen eigenen Fahrer, und nach dem Schlachtruf: “eins, zwei, drei; Hüha!“ fahren wir los. Zuerst schlängeln wir uns durch die Straßen von Hue mit seinem ganzen Verkehr. Danach biegen wir ein paar Mal ab und befinden uns auf einem kleinen Weg, der einem Kanal folgt. Die Geschwindigkeit ist nicht sehr hoch, allerdings ist es recht eng und uns kommen immer wieder andere entgegen. Zwischendurch passieren wir zwei Märkte und fahren wohl einigen auch durch die Küche. Es scheint jedenfalls so. Wir verlassen die Stadt und es sind die ersten Reisfelder zu sehen. Unseren ersten Stopp machen wir an einem einfachen Reismuseum, in dem uns recht anschaulich erklärt wird wie hier vor Jahren der Reis verarbeitet wurde. In etwa so ähnlich wie wir unseren Weizen verarbeitet haben. Anschließend besuchen wir noch den Markt dort. Dabei traue ich immer wieder kaum meinen Augen, wenn das Fleisch, der Fisch und auch sonst alles einfach so verarbeitet und verkauft wird. Zwischen den Ständen und den Lebensmitteln laufen noch die Hühner und Hunde herum. Die Enten sind zum Glück in einem Käfig eingesperrt.

Wir sitzen wieder auf und fahren weiter quer durch das Umland und die Stadt. Es ist ein großartiges Erlebnis mit den Motorrädern unterwegs zu sein, besonders weil mein Fahrer so klein ist, dass ich über ihn hinwegsehen kann. Wir kommen etwas nach außerhalb und durchfahren einen riesigen Friedhof, der sich einfach in einem Tal erstreckt. Es wird auf jeden Fall grüner rechts und links des Weges. Es wohnen aber immer noch Leute hier. Es wird einfach an jeder Ecke gebaut und gelebt.

Wir erreichen das Tu Duc Königsgrab und besichtigen dieses auch ausführlich. Die Anlage erstrahlt mit einem Pathos und ist parkähnlich angelegt. Man ist ein wenig an Indiana Jones Filme erinnert, wenn man die Gebäude sieht. Alles scheint recht verfallen und alt zu sein. Die Natur braucht wohl nicht mehr lange, um es zu übernehmen. Die Gräber an sich sind sehr sehenswert und ich mache einige Fotos.

Unser nächster Stopp ist ein Aussichtspunkt mit Blick auf den Parfüm River. Hier steht auch noch ein Bunker aus dem Vietnam-Krieg. Die Aussicht ist schön und wir können beobachten wie im Fluss Sand für die Zementindustrie gewonnen wird. Auf dem Weg zum Essen fahren wir über die Eisenbahnbrücke, um den Parfüm River zu überqueren. Dabei ist der Steg für die Mopeds so schmal, dass nur wenige Zentimeter zwischen Lenker und Absperrgitter verbleiben. Mein Fahrer wackelt zwischendurch schon recht arg, aber wir kommen unbeschadet durch das Nadelöhr durch. Essen gehen wir in ein Lokal in welches nur Einheimische zum Essen gehen. Es ist lecker und wir stellen fest, dass man auch noch viel günstiger als günstig hier essen gehen kann. Man muss nur wissen wo. Weiter geht es durch die Straßen zur Thien-Mu Pagode. Eine siebenstufige Pagode mit angeschlossenem Tempel oder Kloster für buddhistische Mönche. Nach einer Stunde verlassen wir die Anlage. Nun beginnt unsere Bootstour auf dem Parfüm River. Eine recht langweilige Sache, und alle sind recht froh, dass wir uns für die Motorrad Tour entschieden haben. Von der Anlegestelle aus fahren wir anschließend wieder mit den Motorrädern direkt zum Hotel zurück. Ein klasse Tag geht zu Ende.

Als wir gegen später auf den Markt gehen wollen regnete es, und wir entscheiden uns sehr schnell dafür, es zu lassen und noch ein bisschen im Hotel zu bleiben. Vielleicht hört es ja bald wieder auf. Nach dem Essen beschließen wir den Tag auf der Dachterrasse des Imperial Hotels bei einem Drink und dem Blick über die Stadt.

8. Tag (25. November 2011)

Der Weg nach Hoi An

Der Weg nach Hoi An

Hoi An

Hoi An - Markt

Nach einem gemütlichen Start fahren wir mit dem Bus über den Wolkenpass nach Hoi An. Es regnet bereits, und der Himmel sieht grau in grau aus. So fahren wir die Straße nach Süden entlang. Es regnet mal stärker, mal schwächer. Als wir am Wolkenpass ankommen fahren wir durch den Tunnel, weil der Pass sich in Wolken befindet und seinem Namen alle Ehre macht. Gleich anschließend fahren wir durch Da Nang. Auf der Straße steht das Wasser zentimeterhoch und es sind kaum Motorroller zu sehen. Wir fahren entlang des China Beach, an dem ein Hotel Resort neben dem anderen hochgezogen wird. Es sieht alles ziemlich seltsam aus. Wir kommen in Hoi An im Hotel an und beziehen unsere Zimmer. Wenig später machen wir uns mit dem Schirm bewaffnet auf den Weg in die antike Altstadt. Ich bin froh, dass ich Sandalen anhabe, denn wir waten zum Teil bis zu den Knöcheln im Wasser. Beim Essen erwische ich heute irgendwie auch noch das Falsche. Eigentlich wollte ich Schweinefleisch haben, erwische aber einen Oktopus, der mit sehr wenig Schweinefleisch gefüllt ist. Nun ja, immerhin gibt es auch noch Reis und ein Bier dazu.

Danach starten wir im strömenden Regen die Stadt-Tour. Wir gehen durch die denkmalgeschützte Altstadt, die hauptsächlich aus Tunnelhäusern, Pagoden und Tempeln besteht. In jedem Haus ist ein Laden, so dass die ganze Altstadt einem Einkaufparadies gleicht. Zudem ist bemerkenswert, dass mehrheitlich höherwertige Waren angeboten werden. Doch zuerst besichtigen wir einen Tempel und erfahren, dass es im Daoismus einen Gott des Reichtums gibt. Ich denke das erklärt einiges. Weiter in der Altstadt besichtigen wir die japanische Brücke über den Kanal, welche das Chinesische mit dem Japanischen Viertel verband. Da die Brücke drei Jahre lang gebaut wurde befinden sich auf der einen Seite zwei Affen, die das Jahr des Baubeginns und auf der anderen Seite zwei Hunde, das Jahr der Fertigstellung symbolisieren. Danach besichtigen wir das Quan Thang Haus, eines der ältesten Gebäude der Stadt. Es ist gut erhalten und reichlich verziert. Leider steht es sehr nah am Fluss. Wie uns eine Markierung zeigt war das Haus zuletzt vor zwei Wochen überschwemmt und wird es wohl auch bald wieder so sein, da der Fluss bereits über die Ufer getreten ist und es immer noch nicht aufhört zu regnen. Wir verabreden uns zum Schluss noch zum Abendessen und danach geht jeder seines Weges. Ich schaue noch ein bisschen in die Läden und gehe im Anschluss schnell ins Hotel zurück, um erst einmal eine Dusche zu nehmen.

Wir waren in der Stadt zum Essen verabredet, ich hatte aber keine große Lust bei dem Regen noch einmal dorthin zu gehen. So haben Katrin und ich uns einfach in das Restaurant gegenüber verzogen und dort den Tag beim Essen ausklingen lassen.

9. Tag (26. November 2011)

Hoi An - Markt

Hoi An

Hoi An

Heute ist ein freier Tag ohne Programm. Als ich aufstehe und Richtung Frühstück unterwegs bin treffe ich auf Jimmy. Er fragt nur kurz, ob ich vielleicht mit auf eine Tour will. Diese würde aber bereits in zehn Minuten starten. Ich überlege kurz und entscheide mich für ein sehr kurzes Frühstück und nehme an der Tour teil. Wir werden auch gleich von einem Bus abgeholt und los geht es. Erst durch die Stadt und dann weiter in Richtung My Son. Es handelt sich um eine Ruinenstadt, die ebenfalls wie Hui An in die Liste der Weltkulturerbe-Stätten aufgenommen wurde. Als wir jedoch ungefähr eine Stunde gefahren sind erklärt uns der Fremdenführer, dass die Tour nun abgebrochen werden muss, da wir auf Grund von überfluteten Straßen My Son nicht erreichen können, bzw. wohl nicht mehr zurück kommen. So drehen wir um und fahren zurück in die Stadt. Eine „tolle“ Tour nimmt somit nach ca. zwei Stunden ihr Ende.

Jimmy und ich gehen anschließend in die Stadt. Es hat nun sogar aufgehört zu regnen und wir können ein bisschen fotografieren. Als mir dies irgendwann zu langweilig wird verziehe ich mich in ein Café, esse eine Nudelsuppe und schreibe E-Mails. Es ist schon sehr komfortabel, dass hier überall kostenfreies WLAN angeboten wird und man sich ins Internet einklinken kann. Hier schreibe ich nun auch meinen Reisebericht.

Einige Zeit später, nach Nudelsuppe, zwei Cola und einem Fruchtsalat, fühle ich mich wieder fit für den Souvenir-Einkauf. Ich habe Glück und bekomme eine Eingebung, was dieses Mal das Richtige sein wird. Somit bin ich noch ziemlich beschäftigt und laufe mehrfach quer durch die Gassen. Als ich schließlich ziemlich müde bin, schnappe ich mir ein Mototaxi und lasse mich zurück ins Hotel fahren. Nach einer Dusche und ein wenig Entspannung gehe ich zum Essen. Der Faulheit willen einfach über die Straße wo ich gestern schon war.

10. Tag (27. November 2011)

Saigon

Saigon

Saigon

Heute Morgen haben wir mal wieder unsere Sache gepackt. Wir fliegen heute in den Süden nach Saigon und entfliehen dem regnerischen Wetter in der Mitte Vietnams. Das Einchecken, Boarding und der Flug selbst verlaufen problemlos. In Saigon werden wir auch abgeholt und ins Hotel gefahren. Im Hotel angekommen gibt es eine Überraschung. Es befindet sich ein Doppelbett und ein Klappbett im Raum. Jimmy schnappt sich ohne zu fragen das Doppelbett und ich bin angefressen. Auf Nachfrage an der Rezeption gibt es leider kein Twin Zimmer mehr. Auch nach mehrmaligen Nachfragen. Nun ja, dass wird ja heiter.

Wir machen uns auf den Weg in die Stadt, um mal wieder Nudelsuppe zu essen. Ich bin überrascht, dass ein Foto mit Bill Clinton im Restaurant hängt. Der war also auch schon da. Wir essen unsere Suppe und gehen anschließend per Rikscha auf eine Tour durch die Stadt. Zuerst halten wir am Vietnamkriegsmuseum. Es zeigt sehr anschaulich die Gräueltaten der US-Soldaten und den Einsatz von Agent Orange. Der Rest wird nicht gezeigt, was ich ziemlich einseitig finde. Nun ja, Propaganda eben. Weiter geht es mit den Rikschas zur Kathedrale Notre Dame, einem für Saigon sehr imposanten Gebäude christlichen Glaubens. Schräg gegenüber befindet sich noch das koloniale Postgebäude, welches wir uns auch noch anschauen. Saigon ist im Vergleich zu Hanoi wesentlich moderner und auch fortschrittlicher, hat jedoch auch kaum ein Gesicht. Die großen Gebäude im Stadtbild sind schön anzuschauen, und auch die Oper und das Rathaus aus der Kolonialzeit beeindrucken im Vorbeifahren. Es wird bereits dunkel als wir wieder am Hotel ankommen. An der Rezeption erfahre ich dann, dass wir morgen in ein Twin Zimmer wechseln können, dies besitzt jedoch kein Fenster! Ich weiß noch nicht für welches Übel ich mich wohl entscheiden werde.

Abends sind wir noch gemeinsam in ein sehr großes Restaurant zum Essen gegangen. Wir saßen alle in einem klimatisierten Separee um einen großen Tisch zusammen. Das war natürlich für uns zum Unterhalten sehr angenehm. Das Essen war mal wieder lecker und das lokale Bier auch. Nach dem Essen bin ich alleine noch die Stadt erobern gegangen. Ich hatte die Kamera dabei und fotografierte noch ein wenig. Fand zudem noch eine Bar in der ich noch auf zwei Bier hängen geblieben bin. Es ist einfach herrlich, wenn man nachts durch die Straßen schlendert und es noch angenehm warm ist. So bin ich erst nach Mitternacht zu meinem grausigen Bett zurückgekehrt. Beim Hinlegen habe ich noch feststellen müssen, dass man jede einzelne Feder der Matratze spüren konnte.

11. Tag (28. November 2011)

Mekong Delta

Mekong Delta

Wir wechseln das Zimmer! Ein gutes Bett ist immer noch besser als ein Fenster.

Nach dem Frühstück brechen wir ins Mekong Delta auf. Mit dem Bus geht es aus der Stadt hinaus. Innerhalb der Stadtgrenzen ist am Montagmorgen der Verkehr noch schlimmer als gestern. Auf der einzigen Autobahn des Landes läuft es dagegen recht rund. Nach etwas mehr als einer Stunde erreichen wir einen der neun Arme des Mekong. Es ist immerhin einer der zehn längsten Flüsse der Erde ist. Das zeigt sich auch schon an der Breite dieses einen Arms. An der Stelle an der wir das Boot besteigen, welches uns auf die andere Seite bringen wird, beträgt die Breite ca. drei Kilometer. Auf der Wasserstraße befinden sich zahlreiche kleinen Schiffe und erstaunlich viele Schuten, die mit Sand für die Landgewinnung in Saigon beladen sind.

Auf der anderen Seite machen wir Station an einer Süßigkeiten-Manufaktur, die nur aus Kokosnüssen und Zucker ein sehr leckeres Bonbon herstellt. Ich habe natürlich gleich welche kaufen müssen. Die Kokosnüsse werden geraspelt. Anschließend wird der Saft unter einer Presse herausgepresst. Die entstandene Milch wird danach mit Zucker versetzt und so lange gekocht und geknetet bis daraus das Bonbon entsteht.

Eine weitere schöne Erfahrung dort war eine Pyton Schlange, welche man sich um die Schultern legen konnte. Echt klasse, die Kühle der Schlange zu spüren. Es wurden natürlich auch entsprechende Fotos gemacht, die ganz gut geworden sind, meine ich.

Weiter geht es von dort aus mit Tuk Tuks durch die Umgebung, so dass wir auch hier noch einen Einblick bekommen. Was natürlich auffällt ist, dass überall am Wegesrand Häuser stehen und gesiedelt wird. Was aber auch nicht wirklich verwundert, wenn man weiß, dass ca. 17.000.000 Menschen im Delta leben. Wir machen einen Stopp und essen ein paar Früchte und trinken einen Kaffee dazu, der auf eine recht spezielle Weise zubereitet wird. Es kommt zuerst recht fette Kondensmilch ins Glas, anschließend tropft das heiße Wasser durch das Kaffeepulver ins Glas. Der Kaffee und die Milch müssen im Anschluss daran mit dem Löffel vermischt werden. Ist dies geschehen wird das Ganze in ein, bis zum Rand mit zerstoßenem Eis gefülltes Glas geschüttet und mit dem Strohhalm getrunken.

Wir fahren weiter durch die Gegend und kommen zu einem kleinen Restaurant in dem wir etwas zu Mittag essen. Es sind mehrere kleinere Happen die uns gereicht werden. Später steigen wir jeweils zu viert in ein kleines Boot um und werden durch einen kleinen Bach, der an beiden Ufern von Wasserpalmen gesäumt wird, in wenigen Minuten wieder zum Mekong zurück gefahren. Dort steigen wir wieder in das größere Boot um und fahren zurück zum Ausgangspunkt. Von dort werden wir mit dem Bus wieder in die Stadt gebracht.

Ich nehme eine Dusche und gehe anschließend noch Geld wechseln, bevor wir uns zum gemeinsamen Abendessen treffen. Heute werden uns viele Leute verlassen, deren Tour hier zu Ende ist. Morgen gibt es dann neue Mitreisende, mit denen wir den restlichen Weg nach Bangkok in Angriff nehmen.

Am Abend sind wir noch zu unserem Abschlussessen ausgegangen. Mit dem Taxi ging es in die Stadt zu einem Restaurant im 14. Stock, welches einen schönen Blick über die Stadt bot. Das Essen war mal wieder richtig gut. Im Anschluss haben wir noch eine Bar unsicher gemacht und waren gegen Mitternacht wieder im Hotel zurück.

12. Tag (29. November 2011)

Cu Chi Tunnel

Cu Chi Tunnel

Heute Morgen hat uns der Wecker aus den Federn geholt. Die Nacht war deutlich besser als die vorhergehende. Wir fahren heute nach Cu Chi, um uns ein Vietcong-Tunnelsystem anzuschauen und werden mit einem Bus abgeholt. Wir quälen uns ein wenig durch den Verkehr nach Nordwesten aus der Stadt und halten überraschenderweise an einem Souvenir-Laden an. Opfer von Agent Orange fertigen hier bemalte Vasen und vieles mehr an. Ich bin etwas irritiert, da die Leute keinerlei Werkbänke und vernünftige Arbeitsmittel besitzen, die ihren speziellen Anforderungen entsprechen. Vielmehr sitzen sie auf dem Boden oder kleinen Plastikhockern und arbeiten auf den Knien. Dazu passt auch, dass der an die Werkstatt angeschlossene Laden etwa vier Mal so groß ist wie die Werkstatt. Es zeigte sich also mal wieder deutlich, dass es hier nur darum geht, die Touristen abzuziehen. Ich kann es einfach nicht mehr ab.

Wenig später sind wir endlich auch in Cu Chi angekommen und besuchen das Gelände. Zuerst müssen wir einen Propagandafilm aus den Siebzigern anschauen, in dem gezeigt wird, wie gemein die amerikanischen Soldaten und wie heroisch die „Freiheitskämpfer“ doch waren.

Nachdem dies überstanden ist geht es zu den interessanteren Sachen. Zuerst wird uns ein versteckter Eingang zum Tunnelsystem gezeigt, durch den der Vietcong verschwinden konnten. Die Öffnung ist nur 40×25cm groß. Ich habe es aber trotzdem geschafft mich hineinzuzwängen und den Deckel zu schließen. Die Öffnung an sich war nicht zu erkennen. Keine Chance! Als wir uns die Gefechtsstände anschauen, hören wir die ersten Gewehrschüsse. Diese halten die ganze Zeit über an, was die Szenerie noch dramatischer macht. Überaus beeindruckend finde ich, dass dieses Tunnelsystem in keiner Weise zu entdecken war. Es gibt Öffnungen für die Frischluftzufuhr und das ganze System ist in verschiedenen Ebenen angelegt. Die mechanischen Fallen, die im Boden versteckt und mit Metallspießen mit Widerhaken ausgestattet sind zeigen, wie grausam dabei vorgegangen wurde. Besonders fies finde ich die Türenfalle, durch die derjenige, der die Tür öffnet, aufgespießt wird. Es wird uns aber auch erklärt, wie die Amerikaner versucht haben das Tunnelsystem zu zerstören, oder die Menschen darin zu töten.

Wir kommen den Schüssen immer näher und erkennen, dass es sich um reales Gewehrfeuer handelt. Es gibt hier einen Schießstand, auf dem die Touristen gegen eine entsprechende Gebühr schießen können. Wir alle verzichten darauf, machen aber. Dort eine Pause, wobei wir dauernd das Gewehrfeuer in den Ohren haben, während wir essen und trinken. Eine komische Situation. Die nächste Station unseres Rundgangs ist auch ein weiterer Höhepunkt. Wir können selbst durch die Tunnel gehen. Diese sind zwar für westliche Touristen etwas vergrößert worden, aber ich finde es trotzdem recht beklemmend. Es ist recht anstrengend sich in gebückter Haltung vorwärts zu bewegen, und ich komme deshalb schnell ins Schwitzen. Bin auch froh, als es wieder ans Tageslicht zurückgeht. Aber ich habe heute erst richtig den Eindruck bekommen, wie damals Krieg geführt wurde, und kann sehr leicht nachvollziehen warum viele der amerikanischen Soldaten in dieser Hölle verrückt geworden sind. Der Vietcong hat keine Uniformen getragen, es konnten Frauen und Kinder sein, und es war nicht zu unterscheiden, ob ein Vietnamese aus dem Norden oder aus dem Süden kam. Eine verzweifelte Situation.

Nach knapp zwei Stunden sind wir mit dem Bus wieder in Saigon zurück. Haben anschließend ein bisschen freie Zeit. Es regnet mal wieder recht stark, und das neue Gruppenmeeting für die Tour durch Kambodscha findet auch noch statt. Anschließend gehen Katrin und ich noch zusammen essen, bevor ich den Tag ruhig ausklingen lasse.

Kambodscha - Phnom Penh und Angkor

13. Tag (30. November 2011)

Phnom Penh

Phnom Penh

Wir verlassen heute Vietnam und machen uns auf den Weg nach Kambodscha. Zuerst müssen wir uns vier Taxis organisieren, um vom Hotel zur Busstation zu kommen. Dies alleine ist schon eine echte Herausforderung bei diesem Verkehr. Wir schaffen es und schlängeln uns durch den Verkehr. An der Busstation angekommen steigen wir aus und erkennen zuerst gar nicht wo der Bus abfahren soll. Nach einer Weile sehen wir die anderen und gesellen uns dazu. Der Bus steht auch bereits bereit und wir warten trotzdem bis andere Leute eingestiegen sind, als der Bus plötzlich wegfährt. Wie uns gleich erklärt wir darf der Bus hier nur kurz halten, da es nämlich keine Busstation gibt, sondern die Busse nur einfachen am Straßenrand stehen. Nachdem der Bus einmal um den Block gefahren ist und wieder anhält, können auch wir einsteigen und das Gepäck wird verladen.

So beginnt also unsere Fahrt nach Kambodscha. Nach ca. zwei Stunden erreichen wir die Grenze. Der Übertritt verläuft problemlos, ich bin nur sehr irritiert, dass jeder erkennungsdienstlich behandelt wird. D.h. man muss seine Fingerabdrücke abgeben und wird fotografiert. Ich möchte jetzt lieber nicht wissen, an welche Staaten diese Daten verkauft werden. Ich war echt ein bisschen geschockt. Jedoch muss ich sagen, dass es in Kambodscha viel ruhiger abläuft und viel mehr Grün zu sehen ist als in Vietnam. Gleich hinter der Grenze halten wir zum Mittagessen an, aber ich habe keinen Hunger.

Nach einer weiteren Stunde erreichen wir den Mekong und setzen mit der Fähre über. Währenddessen können wir aussteigen und auch ein paar Bilder machen. Die bettelnden Kinder sind nicht so angenehm, gehören hier aber wohl zum Alltag. Nach einer weiteren Stunde erreichen wir endlich Phnom Penh und checken in einem Gästehaus ein.

Gleich anschließend machen wir eine Stadtbesichtigung mit einem Tuk Tuk. Wir fahren zum Hügel Wat Phnom
und besichtigen dort einen Budda-Tempel, der sehr schön ist. Etwas weiter machen wir Station am Gedenkplatz der Frau, die der Stadt ihren Namen gegeben hat. Die Stadt an sich, und auch die Sehenswürdigkeiten machen sie bereits jetzt zu einer Stadt, in der man sich ein paar Tage wohlfühlen kann.

Zum Abschluss unserer Tour schauen wir uns noch den Unabhängigkeitsplatz an und machen zuletzt einen Stopp am Königspalast, den ich unbedingt noch sehen will. Doch bereits heute ergeben sich tolle Fotomotive im Abendlicht.

Danach machen wir uns direkt auf zur Happy Hour in einer Bar und gehen gleich danach in einem netten Restaurant mit Blick auf den Fluss essen. Anschließend dachte ich wir gehen noch in eine Bar mit Live Musik, aber wir landen in einer Diskothek, in der nichts los ist. So verschwinde ich wieder nach einem Bier und finde meinen Schlaf.

14. Tag (01. Dezember 2011)

Phnom Penh - Genozid Museum

Phnom Penh - Killing Fields

Phnom Penh - Royal Palace

Phnom Penh - Royal Palace

In unserem Gästehaus gibt es kein Frühstück. Deshalb gehe ich heute Morgen ans Flussufer und finde dort ein Restaurant, auf dessen Terrasse ich, mit Blick aufs Wasser, mein Frühstück genießen kann. Dabei scheint die Sonne wieder vom strahlend blauen Himmel ohne Smog. Es ist einfach herrlich.

Wir fahren mit dem Bus zum Foltergefängnis der Roten Khmer, die dort zwischen 1975 – 1977 ihre Gefangenen gefoltert und anschließend getötet haben. Beim sogenannten „Security Office 21“ oder kurz S-21 handelte es sich um eine ehemalige Schule, die kurzerhand in ein Gefängnis umgewandelt wurde. Darin sind in dieser Zeit mehr als 20.000 Menschen gefoltert und anschließend auf den sogenannten „Killing Fields“ ermordet worden. Als wir mit unserem Reiseleiter das Gelände betreten fallen gleich 14 Gräber auf. Es sind die einzigen 14 Toten, die man bei der Befreiung des Gefängnisses dort vorgefunden hat.

Wir kommen zuerst in die Folterzellen, in denen die Gefangenen auf ein Gitterbett geschallt und dann teilweise bis zum Tod gefoltert wurden. Dabei wurden Methoden angewendet um Informationen zu erhalten wie: Prügeln, Peitschen, Nägel und Brustwarzen ausreißen, Daumenschrauben, Elektroschocks und im Wasser untertauchen bis zur Bewusstlosigkeit. Es war für die Gefangenen zudem verboten zu lachen, zu weinen, zu sprechen oder auf irgendeine Art zu kommunizieren. Bei Zuwiderhandlung wurde geprügelt oder mit Elektroschocks bestraft. Wer dies überlebt hat wurde anschließend auf den sogenannten Killing Fields erschlagen und in Massengräbern verscharrt. Die Familie eines Gefangenen wurde gleich mit verhaftet und getötet, um möglichen Racheakten vorzubeugen. Nach ca. eineinhalb Stunden sind wir danach weiter zu den Killing Fields von Choeung Ek gefahren. Wer bisher noch nicht geschockt war, war es hier auf jeden Fall. Nicht allein die Massengräber, sondern auch die Tatsache, dass Babys an Bäumen totgeschlagen, oder in die Luft geworfen und mit Spießen aufgespießt wurden hat alle sprachlos gemacht.

Den Nachmittag haben wir zur freien Verfügung. Zuerst gehe ich zu Fuß durch die Straßen und erreiche den Zusammenfluss des oberen Mekong mit dem Tonle Sap River, dem Bassac River in den unteren Mekong, der hier wohl mehr als zwei Kilometer breit ist. Ziemlich beeindruckend. Ich entschließe mich als Kontrastprogramm den Königspalast anzuschauen, der um 14.00Uhr geöffnet hat. Es sind sehr schöne Gebäude, die alle in Gelb gehalten sind und in der Sonne wie Gold leuchten. Ich bin sehr beeindruckt, vor allem von der Thronhalle und der Silberpagode. Um mein Sightseeing noch abzurunden besuche ich auch noch das National Museum, das im Gegensatz zum Königspalast ganz in Rot gehalten ist. Die Exponate stammen hauptsächlich aus Angkor und machen mich noch gespannter darauf diese Ruinenstadt zu besuchen. Morgen geht es dort hin.

Zum Abendessen gehen wir ins recht bekannte Foreign Correspondent’s Club of Cambodia (FCC), welches hier gleich um die Ecke liegt. Anschließend verschlägt es uns noch auf ein weiteres Bier ins Riverhouse.

15. Tag (02. Dezember 2011)

Tonle Sap

Tonle Sap

Tonle Sap

Heute war ein langer Tag. Wir starten zur üblichen Zeit mit einem privaten Bus und fahren nach Norden, nach Siem Reap. Zuerst fahren wir rund eine Stunde aus der Stadt hinaus und halten kurz am Straßenrand, weil dort Lotosfrüchte verkauft werden. Wir probieren die Erbsen, die wir dort herausholen, indem wir die Schale aufbeißen und das Innere essen. Der Geschmack ist wirklich etwas nussartig und schmeckt gut. Gleich anschließend machen wir unseren ersten Stopp in der sogenannten Spinnen-Stadt. In dieser Gegend solle es sehr viele Spinnen geben, die deshalb auch frittiert auf dem Markt angeboten werden. Es gibt aber auch Heuschrecken und Kakerlaken. Diese schenke ich mir, aber von einer Spinne habe ich mal einen Fuß und zudem eine ganze Heuschrecke versucht. Wenn man nicht genau hinsieht schmecken die Sachen gar nicht so schlecht, aber es muss auch nicht wirklich sein.

Nach einer Weile geht es mit DJ Jimmy und sehr guter Musik weiter und die Stimmung steigt. Die Landschaft ist grün und der Himmel heute mal wieder schön blau. Ich schaue während der Fahrt die meiste Zeit aus dem Fenster. Die Reisfelder stehen im leuchtenden Grün und dazwischen immer wieder Palmen.

Gegen Mittag machen wir einen Stopp an einem Touri Restaurant und essen zu Mittag. Auch hier ist es mal wieder lecker. Kurz nachdem wir wieder losgefahren sind zwingt uns ein platter Reifen zu einem unfreiwilligen Zwischenstopp. Der Radwechsel geht aber erstaunlich zügig von Statten, so dass wir schnell wieder weiter- fahren können.

Unseren Höhepunkt des Tages erreichen wir gegen Spätnachmittag. Am größten See Südostasiens, dem Tonle Sap steigen wir in ein Boot und besuchen ein Floating Village. Es sollen hier rund 5.000 Menschen in Häusern auf Stelzen mehr oder weniger mitten im See leben. Es sind auf jeden Fall unzählige Häuser an denen wir vorbeifahren. Irgendwann ändert es sich dann und es sind nur noch schwimmende Häuser zu sehen. Dadurch dass wir etwas später dran sind haben wir perfektes Abendlicht um zu fotografieren. Wir alle sind von diesem Dorf sehr beeindruckt.

Von hier aus geht es danach noch eine gute Stunde weiter nach Siem Reap, wo wir in der Dunkelheit ankommen. Das Hotel ist das bisher größte in dem wir waren und hat tolle Zimmer. Es war heute ein rundum schöner Tag, und ich hatte während der Busfahrt zum ersten Mal auf dieser Reise das Gefühl, wieder einmal unterwegs zu sein. Herrlich! Morgen geht es dann zu den weltberühmten Tempeln von Angkor. Ich bin mal gespannt und freue mich drauf. Jetzt aber erst einmal Abendessen. Ich habe Hunger.

Wir fahren mit einem Tuk Tuk zur Pub Street, in der Restaurants und Diskotheken in einer Reihe nebeneinander stehen. So essen wir im Tempel Restaurant und gehen danach ins Angkor Whats, um uns zu bewegen. Um Mitternacht schließlich mache ich mich auf den Rückweg.

16. Tag (03. Dezember 2011)

Angkor - Bayon

Angkor - Bayon

Angkor - Thom

Angkor - Bayon

Angkor - Banteay Srei

Angkor

Angkor

Nach dem Frühstück fahren wir mit dem Bus nach Angkor. Am Eingang kaufen wir unsere Eintrittskarte und bekommen einen speziellen Ausweis mit Foto. D.h. wir sind nun offiziell akkreditiert und dürfen die Tempel besuchen. Als erstes sehen wir im Vorbeifahren Angkor Wat, den berühmtesten Tempel des ganzen Gebietes. Unser Ziel ist jedoch Angkor Thom, der größte Komplex des ganzen Gebietes. Als wir dort ankommen müssen wir mit dem Bus durch das West-Tor in die Stadt einfahren. Hier herrscht ziemlich großes Chaos und wir benötigen allein dafür zehn Minuten. Vor dem Tor befindet sich ein Wassergraben, der bereits eine Breite von über fünfzig Meter hat und sehr beeindruckend ist. Durch das Tor durchgefahren eröffnet sich ein recht normaler Urwald. Da die Häuser damals aus Holz gebaut worden sind existieren diese nicht mehr, sondern nur noch die aus Stein errichteten Tempel. Wir um kurven Bayon und sind schon durch den Anblick aus dem Bus beeindruckt. Hier steigen wir aus und begingen unseren Rundgang. Leider, aber verständlicherweise, ist dies ein sehr touristischer Ort und so sind auch noch einige andere Touris da. Wir durchwandern die große Anlage mit ihren vielen Türmen und Mauern, auf denen es jede Menge Schnitzereien und Abbildungen zu sehen gibt. Dann erklimmen wir die Pyramide. Eine steile Treppe führt nach oben, wo wir rund eine Stunde verbringen. Es gibt so viele Motive zu sehen und zu entdecken, dass man kaum aufhören kann zu schauen.

Nach der Besichtigung von Bayon gehen wir zu Fuß zum Baphuon Tempel mit seinem lang gezogenen Catwalk davor. Auch diesen Tempel besteigen wir über sehr steile Treppen. Der Blick ist sehr schön, und es ergeben sich einige schöne Perspektiven und Ausblicke. Obwohl die Tempel recht hoch gebaut sind und wir ganz oben stehen sieht man leider keinen weiteren Tempel, da sich die Bäume noch viel höher in den Himmel erstrecken als diese. Es macht die ganze Sache aber auch geheimnisvoller und damit reizvoller, denn erst als wir den Tempel verlassen wollen entdecken wir in seiner Außenwand einen riesigen liegenden Buddha. Man denkt automatisch an irgendwelche Abenteuerfilme.

Gleich nebenan befindet sich der Royal Palace in dem der König des Reiches gewohnt hat. Hier will nun keiner mehr von uns nach oben steigen. Deshalb passieren wir auf dem weiteren Weg das Schwimmbad der Konkubinen und des Königs selbst. Die Ausmaße sind gewaltig. Das Becken ist sicherlich mehrere hundert Meter lang und fünfzig Meter breit. Das private Becken des Königs erreicht immerhin noch olympische Dimensionen. Wir verlassen den Royal Palace durch ein Tor zu der Terrace of the Elephants, die ihren Namen durch die eingemeißelten Elefanten erhalten haben und früher einfach wohl zu Repräsentationszwecken verwendet wurden.

Nun ist Mittagessen angesagt und wir fahren in die Nähe von Angkor Wat. Nach dem Essen verabschieden sich alle aus der Gruppe außer Jimmy und ich, um ins Hotel zurück zu fahren. Wir beiden schauen uns an und verstehen die Welt nicht mehr. Haben wir irgendetwas verpasst? Wir waren gestern Abend jedoch die einzigen gewesen, die nur Bier getrunken haben. Die anderen hatten alle Cocktails mit entsprechend Eis. Nun ja, so setzen wir eben nur zu zweit die Tour am Nachmittag fort. Wir haben also einen großen Bus, unseren Fahrer und unseren Reiseleiter nur für uns.

Wir fahren zurück zum Bayon Tempel, um noch ein paar Aufnahmen zu machen. Danach geht es durchs Osttor hinaus, mit einem kurzen Halt an einer verwunschenen Mauer, und danach weiter auf den Weg Richtung Banteay Srei Tempel, der rund dreißig Kilometer Abseits liegt. Dabei kommen wir noch an anderen Tempeln vorbei, die wir morgen noch besuchen wollen. Nach einer halben Stunde erreichen wir Banteay Srei. Dabei handelt es sich um einen Tempel der sich anders als die anderen erweist. Er ist viel kleiner und aus rotem Sandstein erbaut. Die Schnitzereien sind jedoch deutlich detailreicher und üppiger. Vor der Rückfahrt bleibt noch Zeit um eine Kokosnuss zu trinken und sich im Schatten etwas zu erholen. Wieder zurück im Zentrum der ganzen Tempelanlagen halten wir am Pre Rup Tempel, auf dem wir den Sonnenuntergang anschauen werden. Dieser Tempel wiederum ist nur aus roten Ziegelsteinen erbaut und gibt natürlich im Licht der untergehenden Sonne eine tolle Farbe ab.

Nun ja, ich kaufe mir noch ein Bier, um oben auf dem Tempel den Sonnenuntergang zu genießen. Die Aussicht auf den umliegenden Dschungel ist sehr schön. Als die Zeit des Sonnenuntergangs immer näher rückt, scheint eine ganze Armee den Tempel zu stürmen. Plötzlich sind mehrere Dutzend Leute da und fuchteln mit ihren Kameras in der Gegend herum. Ein Phänomen dabei ist, dass die meisten davon zwei Sekunden nach Sonnenuntergang bereits anfangen wieder zu verschwinden, dabei kommen auch heute wieder einmal die Farben erst nach einigen Minuten richtig zur Entfaltung. Jedenfalls genieße ich das Szenario und begebe mich langsam zurück zum Bus, um einen langen Tag zu beschließen.

Am Abend als wir ins Hotel zurückkehren sind alle platt. Deshalb gehen wir gleich hier zum Abendessen, wobei sich jeder anschließend sehr früh zurückzieht und den Abend beendet.

17. Tag (04. Dezember 2011)

Angkor Wat

Angkor Wat

Angkor - Ta Prohm

Angkor - Ta Prohm

Angkor - Ta Prohm

Angkor Phnom Bakheng

Wir stehen heute Morgen sehr früh auf, weil wir den Sonnenaufgang über dem Tempel von Angkor Wat erleben wollen. Mehr als eine Stunde vor Sonnenaufgang sitzen wir im Bus und fahren Richtung Tempel. Es ist bereits sehr viel los. Eine ganze Schlange von Bussen ist unterwegs. Heute findet auch noch ein Halbmarathon statt, so dass es wahrscheinlich mehr Leute sind als üblich. Zum Angkor Wat Tempel strömen nur so die Massen. Wir stellen uns auch zu den Massen und versuchen noch einen Platz zu ergattern und zu verteidigen. Der Sonnenaufgang war leider nicht so wahnsinnig spektakulär, da ziemlich bewölkt.

Der Rest der Gruppe fährt anschließend ins Hotel zurück. Jimmy und ich sind jedoch bleiben und schauen uns den Angkor Wat Tempel an bevor die Massen einfallen. Im Licht der morgendlichen Sonne ergeben sich sehr schöne Motive. Um 9:00Uhr kommen die anderen wieder und ich schaue mir den Tempel mit ihnen zusammen nochmals an. Es ist schon eine riesige Anlage, die sich im Ganzen über mehr als einen Quadratkilometer erstreckt. Der höchste Turm erreicht immerhin eine Höhe von 65m. Bei der Anlage handelt es sich um eine der größten der Welt, die für religiöse Zwecken genutzt wurde. Es imponiert unglaublich. Die drei unterschiedlichen Ebenen erreicht man nur über sehr steile gerade Treppen. Für die Touristen wurden jedoch Holztreppen angebracht, die jedoch kaum weniger steil sind, aber ein Geländer besitzen. Von oben hat man einen sehr schönen Ausblick auf die umliegenden Gebäudestrukturen der Anlage.

Als wir wieder unten sind steigen wir in den Bus und fahren zum sogenannten Tomb Raider Tempel, der umgangssprachlich diesen Namen erhielt, nachdem dort der gleichnamige Film gedreht wurde. Es ist der einzige Tempel der Gegend der nicht vollständig vom Bewuchs befreit wurde. Es sind zahlreiche Bäume zu sehen, die einfach auf den Mauern der Anlage wachsen. Hier kommt wirklich das Gefühl, auf als ob man sich mitten im Urwald befindet und gerade auf eine verfallene antike Stadt getroffen ist. Leider heben die Scharen von Touristen dieses Gefühl an vielen Stellen wieder auf. Nichtsdestotrotz ist es toll durch die verfallene Anlage zu laufen und die riesigen Wurzeln, die sich über und durch die Mauern winden anzusehen.

Nach diesem Tempelbesuch bin ich doch recht schlapp und fahre mit den anderen zurück ins Hotel, mache dort eine Pause, um hinterher nochmals mit einem Tuk Tuk für den Sonnenuntergang zurück zu fahren.

Katrin und ich schnappen uns also ein Tuk Tuk und fahren nochmals in den Nationalpark. Als wir an Angkor Wat vorbeikommen halten wir spontan an uns schauen uns die Tempelanlage nochmal im Abendlicht an. Es gibt schöne Fotos, und so bleiben wir eigentlich länger als gedacht. Als wir wieder zurück sind fahren wir weiter zum Phnom Bakheng Tempel um uns dort den Sonnenuntergang anzuschauen. Vor dem Aussteigen aus dem Tuk Tuk kommt noch ein nettes Mädchen auf uns zu und verkauft Bier. Es ist schon komisch einfach nur dekadent sitzen zu bleiben und sich bedienen zu lassen.

Anschließend marschieren wir los und unser Fahrer wartet derweilen. Es geht auf einen Hügel hoch. Es sind natürlich zahlreiche Touris auf dem gleichen Weg. Wie ich weiß werden jedoch nicht mehr als 300 Personen gleichzeitig auf den Tempel gelassen. Es bildet sich deshalb am Eingang eine Warteschlange. Einige Minuten später ist es so weit und wir dürfen die originalen und sehr steilen Stufen nach oben klettern. Diese sind so steil, dass man auch die Hände braucht um nicht aus dem Gleichgewicht zu kommen.

Oben ergibt sich eine schöne Aussicht. Es ist sogar zwischen den Bäumen Angkor Wat zu sehen. In Richtung Westen kann man das große Bassin erkennen, und natürlich jede Menge Wald aus dem überall Rauch aufsteigt, weil die Einheimischen Kohle zum Kochen verfeuern und natürlich auch ihren Müll.

Der Sonnenuntergang ist nicht so spektakulär, aber sehenswert. Auf dem Rückweg in die Stadt lassen wir uns gleich in der Pub Street absetzten und wollen was essen gehen. Dabei treffen wir noch die anderen und trinken erst einmal ein Bier. Wie sich herausstellt wollen die meisten jedoch Street Food essen gehen und anschließend auf den Markt. Katrin und ich haben dazu aber keine Lust und gehen deshalb in ein Restaurant, anschließend noch ein Bier trinken und dann wieder zurück ins Hotel.

18. Tag (05. Dezember 2011)

Angkor

Angkor

Angkor Wat

Bambus Zug

Bambus Zug

Bambus Zug

Heute Morgen stehe ich wieder früh auf. Bevor wir nach Battabang aufbrechen wollen Jimmy, Katrin und ich noch einen Ultraleichtflug über die Tempel machen. Also schnappen wir uns wieder ein Tuk Tuk und fahren zu SkyVenture. Als wir dort ankommen ist noch niemand da und wir warten zunächst einmal. Aber kurz vor 7.00Uhr taucht Eddie dann doch noch auf, holt schnell die Maschine aus dem Hangar und lässt sie warmlaufen. Ich werde der Erste sein der heute mitfliegen wird. So bekomme ich noch die Kopfhörer, und den Helm aufgesetzt und dann kann es auch schon losgehen. Eddie gibt Gas und nach wenigen Minuten heben wir auch schon ab. Da wir drei heute nicht viel Zeit mitgebracht haben gibt er richtig Gas und erhöht die Reisegeschwindigkeit auf alles was geht. Erstaunlicherweise ist es trotz kurzer Hose und T-Shirt nicht wirklich kalt in der Luft.

Schon alleine der Überblick über das ganze Gebiet ist klasse. Wir fliegen erst ein wenig nach Norden und machen dann die Route in umgekehrter Richtung, damit wir noch ein paar Minuten gewinnen in der die Sonne höher steigt. Die ersten Tempel sind jedoch gleich nach dem Start zu sehen. Es ist echt eine tolle Sicht heute Morgen. Als wir dann näher kommen erkenne ich erst, oder besser, wird mir erst klar, welche Ausmaße die Anlagen einnehmen. Dies erschließt sich einem am Boden kaum, obwohl man mit dem Bus die ganzen Strecken abfährt. Der Höhepunkt der Tour ist natürlich der Blick auf Angkor Wat, welches sehr leicht zu erkennen ist und sich in seiner ganzen Dimension zu erkennen gibt. Andere Tempel wiederum sind kaum oder gar nicht zu erkennen. So zum Beispiel der Tomb Raider Tempel. Was am Boden die Sache spektakulär macht, nämlich dass die Bäume auf dem Gemäuer wachsen, macht es aus der Luft eigentlich unkenntlich, da es keinen Unterschied zum restlichen Wald gibt. Fotos mache ich jede Menge, aber ich habe keine Ahnung was für welche, denn auf Grund des Helms mit Visier kann ich nicht durch den Sucher der Kamera blicken. Aber egal, ich genieße es sowieso im wahren Leben viel lieber. Leider geht der Flug natürlich viel zu schnell zu Ende. Aber so ist es nun mal und ich bin auf jeden Fall begeistert.

Nachdem Jimmy und Katrin auch noch geflogen sind werden wir vom Tuk Tuk Fahrer wieder ins Hotel zurück gebracht. Dort schnappen wir noch schnell unsere Sachen und fahren gleich mit dem Bus nach Battanbang. Auf dem Weg dorthin machen wir noch einen Stopp an einer Seidenfarm. Hier wird uns gezeigt wie Seide gewonnen und verarbeitet wird. Es ist erlebnisreicher als ich gedacht hatte und so vergeht die Stunde schneller als erwartet. Es ist schon ein sehr mühsames Geschäft Seide herzustellen und irgendwie dachte ich, dass wir es als Verbraucher gar nicht richtig zu schätzen wissen.

Den nächsten Stopp legen wir zum Mittagessen ein. Es ist ein Projekt durch das Kinder aus armen Verhältnissen Zugang zu Bildung erhalten können. Wir unterstützen dies indem wir dort zu Mittag essen und die Arbeit in den einzelnen Projekten zeigen lassen. Da ich im Laden nichts zu kaufen gefunden habe dachte ich, dass es wohl eine gute Tat sei, etwas zu spenden.

Schließlich erreichen wir unser Hotel, checken ein und machen uns wenig später noch auf den Weg zum Bambus Zug. Dorthin sind wir mal wieder mit den Motorrollern unterwegs, was uns allen viel Spaß macht. Dort angekommen stellen wir schnell fest, dass es sich um etwas Besonderes handelt. Auf einem kleinen Abschnitt der ehemaligen Bahnlinie zwischen Phnom Penh und Bangkok, die seit Jahrzehnten stillgelegt ist, haben sich Einheimische eine spezielle Art von Gefährten ausgedacht um sich fortzubewegen. Es werden zwei Achsen verwendet, auf denen eine Plattform aus Bambus montiert ist. Der Antrieb erfolgt über einen kleinen Viertaktmotor, wohl aus einem Moped. Über einen Keilriemen wird eine Achse direkt angetrieben indem der Motor nach hinten verschoben wird bis der Riemen entsprechend Spannung hat. Einfach aber sehr effektiv. Die Schienen selbst sind natürlich krumm und schief und an den Schienenzwischenfugen gibt es immer harte Schläge, aber mit der Bahn unterwegs zu sein macht viel Spaß und ist ein tolles Erlebnis. Da jedoch derweil an der Wiederinbetriebnahme der Strecke gearbeitet wird sind die Zeiten des Bambus-Zuges wohl gezählt und ich bin froh, dass ich es noch erleben durfte.

Nach einer Stunde sind wir wieder zurück am Ausgangspunkt der ungewöhnlichen Zugfahrt und fahren mit den Motorrollern die staubige Piste zurück in die Stadt, nehmen eine Dusche und gehen anschließend noch gemeinsam Essen, bevor wir den heutigen Tag früh beenden.

19. Tag (06. Dezember 2011)

Bangkok

Den ganzen heutigen Tag verbringen wir im Bus, denn wir wollen zum Fluchtpunkt unserer Tour, nämlich Bangkok in Thailand. Zuvor wechsele ich noch meine Dollars in Baht und dabei geht wieder ein Abschnitt der Reise zu Ende. Wir brechen etwas früher auf als an den anderen Tagen und brauchen mit Pause ca. dreieinhalb Stunden bis zur Grenze. Dort steigen wir aus dem Bus aus und lassen unser großes Gepäck einfach zurück. Es ist schon ein komisches Gefühl, wenn jemand anderes deine Sachen über die Grenze trägt. Wer weiß, was hinterher alles noch zusätzlich im Rucksack ist, oder was fehlt.

An der Grenze geht es recht schnell, da gerade ein neuer Schalter geöffnet wird als wir ankommen. Es gibt wieder neue Stempel in den Pass und wir sind drüben im Königreich Thailand. Dort warten wir zunächst einmal, weil die Minivans noch nicht da sind und unser Gepäck ebenfalls nicht. Aber wir sind ganz entspannt. Schließlich geht alles glatt, die Minivans sind da und das Gepäck ist bereits verladen.

Gleich hinter der Grenze erkennt man, dass es einen sehr großen Unterschied zwischen Kambodscha und Thailand gibt. Es wirkt alles gleich um eine Stufe aufgeräumter. Ich bin mal gespannt.

Die Fahrt verläuft problemlos, rund um Bangkok sind jedoch noch Reste der Flut zu sehen, auch in der Innenstadt liegen vereinzelt noch Sandsäcke herum. Im Hotel angekommen checken wir ein. Es ist nicht besonders schön, aber zweckmäßig, wie so vieles in Asien. Am Abend machen wir uns gemeinsam auf den Weg zum Abendessen. Zuerst benutzen wir hier für 8 Baht einen Stadtbus. Als wir diesen besteigen werden wir angeschaut wie Außerirdische, da Ausländer hier wohl eher selten Stadtbus fahren. Im Lokal angekommen esse ich heute Abend Strauß, der auch sehr lecker ist. Danach machen wir uns auf den Weg in die bekannte Khaosan Road und gehen in eine Bar mit Live Musik um anschließend in einer Bar mit Pool Billard zu landen. Auf dem Rückweg nehme ich ein thailändisches Tuk Tuk zum Hotel zurück.

20. Tag (07. Dezember 2011)

Bangkok - Grande Palais

Bangkok - Grande Palais

Bangkok - Grande Palais

Heute Morgen ist die Tour zu Ende und die Leute haben wieder eigene Pläne. Jimmy bleibt noch bis zum Mittag im Hotelzimmer, weil sein Flug erst gegen Nachmittag gehen wird. Ich gehe hinunter zum Frühstück und stelle fest, dass dieses nicht so der Bringer ist, treffe dort aber noch auf Katrin. Wir verabreden uns kurz und gehen im Anschluss ans Frühstück gemeinsam zum Grande Palace, dem Sitz des Königs um diesen mit Gold überhäuften Palast anzuschauen. Man kommt aus dem Staunen kaum raus wie viel Gold hier verarbeitet worden ist. Dazu kommt, dass alle Gebäude über und über verziert sind, zumeist mit Spiegeln und anderen glitzernden Dinge, so dass man den Eindruck bekommt hier funkelt und strahlt alles.

Nach etwas mehr als zwei Stunden verlassen wir den Palast wieder und gehen zu Fuß in die Khaosan Road um etwas zu essen und ein bisschen zu relaxen. Ein Taxi bringt uns anschließend zurück zum Hotel, wo wir Rif treffen und die letzten Stunden auf der Dachterrasse verbringen, bevor alle wirklich auseinander gehen.

Ich laufe anschließend noch wenig motiviert durch die Stadt, gehe wieder zurück ins Hotel und schaue mir den Sonnenuntergang wie gestern von der Dachterrasse aus an. Danach gehe ich noch essen und verbringe einen gemütlichen Abend. In einer Bar treffe ich Kevin aus Schottland, der mehrere Monate als Englischlehrer in Vietnam verbracht hat. Wir zischen noch ein paar Bier und unterhalten uns recht angeregt, bevor ich zu Fuß ins Hotel muss, weil ich kein Geld mehr habe für ein Taxi. Nach einer halben Stunde bin ich zurück und lege mich schlafen.

21. Tag (08. Dezember 2011)

Bangkok

Heute ist nun endgültig Abreisetag. Ich packe meine Sachen zusammen, nehme noch ein wenig erfreuliches Frühstück im Hotel und werde danach gleich zum Flughafen gefahren.

Der Transfer klappt wie am Schnürchen, ebenso wie der Check in, die Passkontrolle und die Sicherheit. Somit sitze ich nun drei Stunden vor Abflug gesattelt und gestiefelt da und muss die Zeit noch überbrücken.

Nach einem angenehmen elfstündigen Flug lande ich am Abend in Frankfurt bei kühlem Wetter und mache mich endgültig auf den Weg nach Hause.