Argentinien & Brasilien - Von Buenos Aires nach Rio '10

Buenos Aires & Foz de Iguazu

1. Tag (18. Oktober 2010)

Wieder einmal sitze ich in Frankfurt zum Boarding. Da die Maschine überbucht sei, werde ich noch in Versuchung geführt einen Tag zu warten und erst morgen zu fliegen. Das Angebot war sehr verlockend und ich musste einige Zeit überlegen ob ich es annehmen soll oder nicht. Ich habe mich aber dann entscheiden trotzdem heute zu fliegen. Es wäre mir einfach zu stressig geworden, denn auch mein Anschlussflug nach Buenos Aires wäre zusätzlich noch vom Vormittag auf den Nachmittag verschoben worden. Zum Tour Start wäre es damit sehr knapp geworden, was ich nicht wollte.

Heute Nachmittag hatte ich mal wieder sehr viel zu organisieren und kam deshalb wieder einmal spät zum Packen. Es hat aber den ganzen Tag über alles wie am Schnürchen geklappt und nun bin ich sehr gespannt auf meinen Urlaub, auf den ich mich sehr freue. Habe kurz bevor ich aus dem Haus ging noch mit meinem Reisebüro telefoniert und dabei erfahren, das die Tour in einem anderen Hotel starten wird als bisher angegeben. So werde ich in Buenos Aires noch die Hotels wechseln müssen.

2. Tag (19. Oktober 2010)

Hotel Aufzug

Avenida 9 de Julio

Avenida 9 de Julio

Cafe Tortoni

Plaza de Mayo

Ich bin überrascht, dass ich über drei Stunden geschlafen habe, obwohl die Maschine einer Sardinenbüchse geglichen hat, wie ich es schon lange nicht mehr erlebt habe. Nun bin ich also in Sao Paulo gelandet und warte auf meinen Weiterflug nach Buenos Aires, Argentinien.

Nach der Landung in Sao Paulo hat es eine Weile gedauert bis ich durch den Zoll war. Im Anschluss hat aber auch hier alles wie am Schnürchen geklappt. Gepäck, Geldwechsel, Bus Ticket und der Bus selbst, war alles kein Problem. Ich werde sogar direkt vor dem Hotel abgesetzt.

Das Hotel ist recht alt, aber gleich auf den ersten Blick bezaubert es mit seinem Charme. Speziell der gusseiserne Aufzug fällt gleich ins Auge. Dieser verrichtet hier seinen Dienst seit sicherlich hundert Jahren. Die Technik ist faszinierend und man kann wirklich noch die Funktionsweise des technischen Relikts erkennen. Das Einchecken verläuft problemlos und ich benutze den Aufzug gleich um in den 4. Stock zu fahren. Echt ein Erlebnis! Das Ding wäre in Europa aus sicherheitstechnischen Gründen sicherlich nicht mehr vorstellbar.

Das Zimmer ist sehr klein, besitzt aber ebenfalls den Charme der Vergangenheit. Ich kann sogar auf einen kleinen Balkon hinausgehen und habe einen sensationellen Blick auf die Avenida 9 de Julio, der breitesten Straße der der Welt. Als ich wieder im Zimmer zurück bin nehme ich auch die entsprechende Geräuschkulisse wahr. Ist mir jetzt aber auch egal. Ich nehme zuerst eine Dusche und mache mich mit der Kamera bewaffnet auf um die Stadt bei strahlendem Sonnenschein zu erobern.

Ich gehe die Avenida de Mayo entlang, auch auf der Suche nach dem Hotel Astor, von dem aus meine Tour starten wird. Als ich am Café Tortoni vorbei komme habe ich einen Blick in das älteste Café Argentiniens gewagt. Weiter ging es über die Av. de Mayo zum Plaza de Mayo, dem Zentrum der Stadt und damit dem Zentrum Argentiniens. Die Casa Rosada ist fast so beeindruckend wie die Cathedral Metropolitan, in der ich verweile. Die Aussage: Buenos Aires sei das Paris Südamerikas kann ich gleich auf den ersten Blick nur bestätigen. Die Gebäude und auch durchaus die Plätze ähneln der Metropole an der Seine doch sehr stark. Es ist echt beeindruckend und ich bin sehr positiv überrascht.

So bin ich den ganzen Nachmittag noch in der Stadt unterwegs. Der Verkehr auf den großen und breiten Straßen ist sehr lebhaft, aber ich lasse mich davon nicht beeindrucken. So schlendere ich durch das Zentrum der Stadt und genieße die frühlingshaften Temperaturen. Nach der Rückkehr ins Hotel und einem kurzen Nickerchen habe ich Hunger und mache mich auf die Suche nach einem der berühmten argentinischen Steaks. Ich werde auch in einer Nebenstraße fündig und bestelle dazu noch ein Bier. Als die fast einen Liter fassende Flasche auf den Tisch gestellt wird bin ich doch etwas überrascht. Ich schaffe aber beides, das leckere Steak und auch das etwas überdimensionierte Bier. Gut gesättigt gehe ich wieder ins Hotel zurück und falle recht übermüdet ins Bett.

3. Tag (20. Oktober 2010)

Colonia del Sacramento

Colonia del Sacramento

Colonia del Sacramento

Colonia del Sacramento

Playa de Fernando

Puente de la Mujer

Ich habe natürlich kein bisschen vom Straßenlärm gehört und lange geschlafen. Nach dem Frühstück, welches ebenfalls in einem prächtigen, aber bereits etwas in die Jahre gekommenen Saal serviert wurde habe ich meine Sachen gepackt und bin quer durch die Stadt zum Fährterminal gelaufen. Ich will heute nach Colonia del Sacramento in Uruguay fahren. Als ich jedoch am Boquabus Terminal ankomme musste ich leider feststellen dass ich die Morgenfähre um eine halbe Stunde verpasst hatte. Somit fahre ich nun erst um12:30Uhr und mit der Spätfähre wieder zurück. Deshalb sitze ich noch in einem kleinen Park in der Stadt und genieße die Sonne bis zum Check in.

Die Immigration nach Uruguay ist problemlos. Zwei Stempel in den Pass und das war’s. Die Überfahrt über den breiten Rio de la Plata geht mit der Schnellfähre flott von statten und so stehe ich nach einer Stunde bereits in Colonia. Als ich in die Stadt laufe merke ich schnell, dass zeitlich ein Nachmittag vollkommen ausreichend für Colonia sein dürfte. Die Sehenswürdigkeiten sind schnell abgeklappert, wobei die Stadt mich gleich in ihren Bann zieht. Die alten Gebäude im Kolonialstil versprühen einen Charme, die Straßen sind alle von großen Platanen gesäumt, die herrlichen Schatten spenden, und der Verkehr ist das genaue Gegenteil von Buenos Aires. Das Städtchen lässt sich zu Fuß sehr gut und leicht erkunden. Der berühmte Leuchtturm der Stadt wurde in der Ruine eines Klosters San Francisco Xavier gebaut, die diesen heute noch umgibt. Ich lasse es mir nicht nehmen die Aussicht von oben zu genießen. Es eröffnet sich einem der Blick über die Altstadt von Colonia und auch der Blick hinaus auf den Rio de la Plata, an dessen Horizont man ganz schwach noch die Hochhäuser von Buenos Aires erkennen kann.

Anschließend setze ich mich in ein Café um auszuruhen und den Durst zu löschen. Am Nachmittag nehme ich mir ein Taxi und fahre zum Strand Playa de Fernando um heute Abend im dortigen Restaurant ein Steak zu essen. Als ich ankomme wird mir schnell klar dass der Reiseführer nicht mehr auf dem aktuellsten Stand war und das Restaurant nicht mehr existierte. Das Taxi war bereits weiter gefahren und ich genieße einfach noch den Blick über den Strand und den Rio de la Plata. Nach recht kurzer Zeit mache ich mich dann auf den Fußmarsch ins Städtchen zurück. Nach einer guten halben Stunde war ich wieder zurück, habe noch einen kurzen Abstecher in ein Internet Café gemacht und gönnte mir anschließend ein wirklich exzellentes Steak in der Stadt. Die Sonne senkt sich hinter den Horizont und ich mache mich auf den Weg zum Fährterminal. Dort habe ich noch eine kurze Zeit zu warten bis es wieder über den Rio de la Plata zurück nach BA geht. Dort komme ich auf Grund der Zeitumstellung zur gleichen Uhrzeit an wie ich in Uruguay abgefahren bin.

In BA mache ich mich auf den Rückweg zum Hotel und stelle fest dass es gar kein Problem ist nachts durch die Stadt zu laufen. Ich komme noch an der Fußgängerbrücke Puente de la Mujer vorbei und erkenne das der Hafen das Ausgehviertel der Stadt ist. Direkt an den alten Hafenbecken reiht sich ein Restaurant neben dem anderen. Die alten Krananlagen des Hafens werden angestrahlt und versprühen einen ganz eigenen Charme.

Kurz vor Mitternacht laufe ich die Avenida de Mayo entlang und stelle fest das die Stadt wie ausgestorben wirkt. Kaum Verkehr und ebenso wenige Leute. Umso mehr erfreut bin ich, als ich sehen, dass das Café Tortoni noch geöffnet hat und ich auch einen Tisch bekomme. So trinke ich noch einen Absacker im berühmtesten Café Argentiniens bevor ich mich endgültig auf den Weg zum Hotel mache.

4. Tag (21. Oktober 2010)

La Boca

La Boca

Tango - La Boca

Ich bin früh aufgestanden, obwohl es gestern doch recht spät war. Nach dem Frühstück checke ich aus und mache mich auf den Weg zum Hotel Astoria, welches nur zwei Blocks weiter ist. Dort treffe ich zufälligerweise auch gleich auf ein paar Leute von Dragoman mit denen ich unterwegs sein werde. Zwei Mädels aus England und ein Typ aus Schottland. Auch mein Tour Guide war schon zugegen.

Ich lasse meinen Rucksack stehen und mache mich auf den Weg nach San Telmo und La Boca. Dort verbringe ich den Tag und sehe zum ersten Mal einen Tango in der Stadt. Das Stadion der Boca Juniors habe ich auch gesehen, wird allgemein als Pralinenschachtel bezeichnet und ist ganz in den Farben der Boca Junior gestrichen. Dabei ist es eine nette Geschichte wie der Verein zu seinen Farben gekommen ist. Von den Gründungsmitgliedern des Vereins wurde festgelegt, dass es die Farben des nächsten Schiffes sein sollen, welches in den Hafen einläuft. Da es ein Schiff aus Schweden war wurden die Farben Blau und Gelb zu den Vereinsfarben.

Auf dem Rückweg von Boca nehme ich den Bus und gehe anschließend noch in den Hafen. Dort setze ich mich auf eine Bank und verbringe den Nachmittag.

Unsere Tour Besprechung war kurz und knackig. Die einzige beunruhigende Info war, dass der Truck kaputt ist und wir deshalb wohl erst einen Tag später von Buenos Aires weg kommen. Das Ding soll 29 Jahre alt sein.

Nach der Besprechung gehen wir noch gemeinsam zum Essen aus. Wir müssen aber noch ein bisschen abwarten bis wir los kommen, da auf der Straße vor dem Hotel noch eine größere Demonstration vorbeimarschiert. Als es etwas abflaut schlängeln wir uns durch und erreichen das Restaurant. Wir haben einen lockeren und entspannten Abend.

5. Tag (22. Oktober 2010)

Ricoletta

Puente de la Mujer

Nach einer angenehmen Nacht im neuen Hotel sitze ich nun im Café Tortoni zum Frühstücken. Vor mir eine riesige Mousse au Chocolat, Orangensaft und Kaffee, und dazu dieses altehrwürdige Ambiente. Es lässt vergessen dass der Truck immer noch kaputt ist und wir mit dem Bus nach Puerto de Iguazu reisen müssen. Dazu gibt es aber heute Abend mehr Infos. Was ich heute und morgen in Buenos Aires noch machen werde weiß ich derzeit nicht.

Nun verbringe ich einen relaxten Tag in Ricoletta und habe mir dort den berühmten Friedhof angeschaut und dabei das Grab von Evita Peron besucht. Danach habe ich noch einen kurzen Blick in die Kirche geworfen, mich anschließend auf einer Parkbank niedergelassen und die Sonne genossen. Den Park habe ich im Anschluss durchstreift, und mich über den erwachenden Frühling gefreut. Ich schaue mir die Flora Gerandi und auch das Nationalmuseum von außen an. Da ich schon recht müde bin nehme ich einfach ein Taxi für den Rückweg zum Plaza de Mayo.

Zum Abend genieße ich noch ein saftiges Steak und besuche eine Tango Show bei Piazzolo Tango, dessen Ticket ich heute Nachmittag gebucht hatte. Das Theater liegt im Kellergeschoss, ist aber sehr gediegen eingerichtet. Ich setze mich an einen Tisch und bin gespannt auf die Show. Als das Licht gedimmt wird beginnt die Show auch gleich. Es ist beeindruckend wie der Tango hier in Argentinien getanzt wird. Es sind vier Paare auf der Bühne, die eine tolle Show bieten, in der sie sich mehrfach umziehen und immer wieder einen tollen Tango aufs Parkett legen. Die Show läuft neunzig Minuten und ich bin am Schluss schwer beeindruckt.

6. Tag (23. Oktober 2010)

Buenos Aires

Immer noch in Buenos Aires. Gehe heute Morgen mit Jan ins Café Tortoni zum Frühstücken. Bei strahlenden Sonnenschein besuche ich erneut den Hafen um den Tag im Park Mujeres Argentina zu verbringen. Es wird aber schnell klar dass es nicht aufregend ist. Die Sonne scheint zwar, aber es herrscht ein kühler Wind, so dass es zum Hinsetzen zu kalt ist. Somit mache ich mich auf den Rückweg in die Stadt. Dort treffe ich noch auf Marc und Lean, mit denen ich einen Kaffee auf der Av. de Mayo trinke und mir dann noch spontan ein Ticket für eine kleine Tango Show heute Abend im Café Tortoni kaufe. Anschließend gehen wir noch in Richtung der Einkaufsstraße und hören einer Reggae Combo zu, die dort aufspielt.

Am Abend gehen wir mal wieder ein exzellentes Steak essen und anschließend gehe ich ins Café Tortoni zur Tango Show. Auch diese war sehr gut, wenn natürlich auch etwas einfacher gestaltet. So kehre ich wieder mal erst kurz vor Mitternacht zurück ins Hotel.

7. Tag (24. Oktober 2010)

Heute haben wir nochmals einen halben Tag in BA und wissen nicht mehr wirklich was wir uns anschauen sollen. So latsche ich zusammen mit Megan in der Stadt rum und wir schauen uns noch das MALBA Kunst Museum an. Ich bin ein bisschen amüsiert und wir verlassen das Museum nach knapp zwei Stunden wieder und gehen ins Hotel zurück.

Nun soll es endlich losgehen. Wir fahren mit mehreren Taxis zum Busbahnhof. Es gab noch ein wenig Aufregung, weil eines der Taxis im Verkehr stecken blieb und dann auch noch an der falschen Stelle des Busbahnhofs unsere Kollegen aussteigen ließ. Wir haben es aber alle geschafft und auch rechtzeitig den Bus nach Puerto de Iguazu bestiegen. Der fünf Sterne Bus war bisher das Beste mit dem ich je unterwegs gewesen bin. Der Sitz entspricht der Business Class im Flieger. Es gab drei Mal Essen, Getränke und jeglichen Komfort. Ich konnte sogar fünf Stunden schlafen. Nach mehr als 17h werden wir dann ankommen.

8. Tag (25. Oktober 2010)

Am Morgen sind wir dann angekommen und sind wieder in mehrere Taxis umgestiegen, mit denen wir an die Grenze nach Brasilien gefahren sind. Dort haben wir nach kurzem Grenzübertritt einen Bus vom Hostel bestiegen und sind nach Brasilien hineingefahren. Den Nachmittag haben wir am Pool des Hostels verbracht und die Sonne und Wärme genossen.

9. Tag (26. Oktober 2010)

Foz de Iguazu

Foz de Iguazu

Foz de Iguazu

Foz de Iguazu

Foz de Iguazu

Foz de Iguazu

Heute fahren wir zu unserem ersten Highlight unserer Reise. Wir besuchen die brasilianische Seite der Iguazu Wasserfälle. Da wir kein Gefährt haben werden wir mit dem Bus des Hostels zum Eingang gefahren. Der Eingang zum Nationalpark ist schon recht beeindruckend, weil ziemlich groß. Wir erstehen unsere Tickets und gehen durch. Danach erfolgt zuerst eine Busfahrt über mehr als zehn Kilometer zu den Fällen. Als wir ankommen und aussteigen sind es nur noch ein paar Schritte zur ersten Aussichtsplattform. Wow, der erste Blick auf die Fälle ist sehr eindrucksvoll, und wir sehen auf den ersten Blick, dass viel Wasser vorhanden ist. Der weiße Vorhang liegt direkt vor uns. Was für ein Bild! Ich kann nicht aufhören hinzuschauen. Die Gischt hält sich in Grenzen und wir haben einen unverhüllten Blick. Gleich nebenan ist die Stelle an der wir uns heute noch Abseilen wollen. Tickets dafür habe ich bereits im Hostel gekauft. So gehen wir weiter. Immer dem Weg entlang, der unzählige Aussichtspunkte und Ausblicke auf die Fälle eröffnet. Wir kommen kaum aus dem Staunen heraus. Zumal heute mal wieder die Sonne vom wolkenlosen Himmel scheint und die weiße Pracht dadurch noch mehr zur Geltung kommt. Unten in der Schlucht sind Motorboote zu erkennen, die so weit wie möglich an die herunterstürzenden Wassermassen heranfahren um den Passagieren ein recht feuchtes Erlebnis zu bieten.

Weiter dem Weg folgen erreichen wir das Highlight auf brasilianischer Seite. Ein Steg der auf einem Felsvorsprung in den Fluss hinaus führt. So ist die erste Stufe der Fälle dort auf der linken Seite von unten zu sehen, während man auf der rechten Seite das Wasser von oben die zweite Stufe der Fälle hinunterstürzen sieht. Auf der anderen Seite der Schlucht kann man zudem noch die Fälle der argentinischen Seite betrachten. Eine super schöne Stelle, auch wenn man dort in kurzer Zeit von der Gischt geduscht wird.

Wir gehen weiter. Die Klamotten trocknen bei sommerlichen Temperaturen in der Sonne wieder recht schnell. Es geht eine Rampe am Rande der Fälle hinauf, von der man auch die Gewalt der Wassermassen regelrecht spüren kann. Ein Aufzug bringt uns schlussendlich ganz nach oben. Von dort hat man einen sehr guten Überblick, den wir auch lange genießen. Hungrig geworden setzen wir uns und wollen unser Vesper essen, als ein neugieriger Nasenbär sich unserem Tisch nähert. Alle Leute sind davon fasziniert, aber das Tier hat nur ein Ziel! Bevor wir mitbekommen worum es ihm eigentlich geht hat der Nasenbär auch blitzschnell den Vesperbeutel aus Glens Tasche gestohlen und ist damit verschwunden. Glen war ziemlich sauer und alle anderen Umstehenden haben sich halb totgelacht. Wenig später konnte man den Bär dann unter einem Busch liegen sehen, wo er genüsslich die Plastik Tüten aufgerissen hat.

Danach habe ich mich zusammen mit Richard auf den Rückweg gemacht, da wir beide uns noch abseilen wollten. Wir betreten die Brücke, werden mit Klettergurt und Handschuhen ausgestattet und begeben uns dann angeleint über die Kante. Ein kleines bisschen mulmig ist es mir schon, als ich die fünfundfünfzig Meter nach unten schaue. Aber im Grunde war die Sache ganz gemütlich und unspektakulär. Der Ausblick am Seil war ganz spannend. Deshalb habe ich mir auch viel Zeit gelassen um nach unten zu gleiten. Als wir unten abgeseilt waren stiegen wir über eine Treppe nach oben und waren nach weniger als einer halben Stunde wieder zurück.

Die restliche Zeit habe ich zusammen mit ein paar anderen aus unserer Gruppe noch so viele Eindrücke wie möglich in mich aufgesaugt bevor ich zurück zum Bus ging.

Wieder im Hostel zurück haben wir den Pool genossen und einfach aufs Essen gewartet.

10. Tag (27. Oktober 2010)

Wasserkraftwerk Itaipu

Itaipu - Fallrohre

Itaipu - Generatorenwelle

Auf Grund unserer Nonstop Busfahrt haben wir einen Tag mehr in Foz de Iguazu als üblich auf der Tour. Deshalb fahren wir wieder mit einem gemieteten Bus zum Wasserkraftwerk Itaipu. Dort buchen wir eine Tour durch das Kraftwerk. Es ist schon ein riesiges Stück Beton und heute noch das größte Kraftwerk der Erde. Es produziert so viel Strom wie zehn der größten Atomkraftwerke. Zuerst geht es auf der Tour mit dem Bus zu einem Aussichtspunkt, von dem man den Fluss und auch die gewaltige Staumauer in ihrer vollen Größe sehen kann. Auf der weiteren Fahrt können wir die acht großen Hochspannungsleitungen sehen die das Kraftwerk verlassen. Wir fahren anschließend auf den Damm hinauf. Dieser besteht nur teilweise aus einer Betonstaumauer. Ein sehr großer Teil besteht aus Erde und Felsen. Über diesen Teil führt eine Straße hinauf auf die Krone der Staumauer. Dort steigen wir aus und können auf der einen Seite einen Blick die Staumauer hinunter zum Generatoren Haus und dem Fluss werfen oder auf der anderen Seite den Blick über den riesigen See schweifen lassen, der sich hinter der Staumauer gebildet hat.

Im Anschluss fahren wir wieder hinunter und begeben uns in die Staumauer. Hier, in ca. 60m Tiefe ist die Gründung der Staumauer auf den darunter liegenden Fels zu sehen. Eine imponierende Perspektive. Gleich daneben sind zwei, der zwanzig gewaltigen Fallrohre zu sehen, die alle in einer Reihe stehen. Darin strömen in jedem einzelnen Rohr 700m³/s Wasser zu den Turbinen. Eine gewaltige Menge. Aber trotzdem ist nur ein recht leises Rauschen zu vernehmen.

Im Folgenden machen wir uns auf den Weg in das eigentliche Kraftwerk. Wir fahren mit dem Aufzug ca. 10 Stockwerke nach unten in die Generatoren Halle. Das Gebäude ist über einen Kilometer lang und die zwanzig Generatoren sind im Boden versenkt. Eine imponierende Kulisse. Wieder geht es mit dem Aufzug weitere unzählige Stockwerke nach unten. Hier steigen wir aus und wir können uns die Turbinen anschauen, wobei eigentlich nur die gigantische Turbinenwelle mit ihren 3,7m im Durchmesser zu sehen war. Hier war es mächtig laut, aber auch faszinierend, dass über diese Welle die gesamte Kraft des Wassers zum Generator übertragen wird. Jeder dieser Generatoren hat eine Nennleistung von 720MW!

Leider sind wir hier auch bereits am Ende der Tour angelangt und werden wieder mit dem Bus zurück zum Besucherzentrum gefahren. Ich habe dabei gar nicht mitbekommen wie schnell die Zeit doch vergangen ist. Aber es hat sich wirklich gelohnt und ich möchte es nicht missen.

Glen, Marc und Lean machen noch einen Abstecher nach Paraguay. Ich überlege mir ob ich mitgehen soll, entscheide mich aber letztendlich doch dagegen, da ich keinen Bedarf habe günstige Elektronik einzukaufen und es sonst kaum etwas zu tun gibt. So verbringe den restlichen Nachmittag am Pool in der Sonne.

11. Tag (28. Oktober 2010)

Foz de Iguazu

Foz de Iguazu

Heute ist wieder ein großer Tag. Wir fahren mit dem Spezial Bus des Hostels auf die argentinische Seite der Wasserfälle. Als wir auf der Grenzbrücke über den Rio de Iguazu fahren hält unser Chauffeur an und wir machen noch Bilder direkt an der Grenze, die durch die unterschiedlichen Nationalfarben an der Leitplanke gekennzeichnet war. Wenig weiter bildete sich ein langer Stau vor der argentinischen Grenzstation. Es störte unseren Fahrer jedoch überhaupt nicht. Wild hupend fuhr er einfach auf der Gegenspur an der Schlange vorbei und reihte sich vorne wieder ein. So waren wir in weniger als einer halben Stunde über der Grenze. Von dort dauerte die Fahrt noch eine weitere halbe Stunde bis wir auf dem Parkplatz des argentinischen Nationalparks angekommen sind.

Gleich nach dem Eingang haben wir einen LKW bestiegen, der uns zur Anlegestelle der Motorboote brachte, die wir vorgestern von oben gesehen hatten. Wir hatten alle die Bootstour gebucht und wollen uns heute auf diese Weise den Fällen nähern. Als wir an Bord gehen ziehen wir uns bis auf die Badebegleitung komplett aus und stecken alles in einen wasserdichten Sack. Nach dem Anlegen der Schwimmweste geht es auch gleich los. Die beiden, je 250PS starken Außenbordmotoren schieben uns mit Leichtigkeit durch die Stromschnellen den Fluss in Richtung der Fälle hinauf. Zuerst fahren wir in Richtung der brasilianischen Seite und schauen auch auf der argentinischen Seite vorbei. Dabei halten wir so viel Abstand das wir tolle Bilder machen können. Nachdem wir jedoch die Kameras ebenfalls in die wasserdichten Säcke verpackt hatten fahren wir näher heran und wurden klatschnass. Wir konnten vor lauter Gischt kaum die Augen offen halten, obwohl wir noch mehrere dutzend Meter von den eigentlichen Wasserfällen entfernt waren. Aber hier konnte man bereits wirklich die Gewalt spüren mit der die Wassermassen die Felswand herunter stürzen.

Als wir an Land gehen sind alle beeindruckt. Wir trocknen uns ab und ziehen unsere Klamotten wieder an. Danach näheren wir uns den Fällen auf der argentinischen Seite von unten und laufen zuerst den unteren Rundgang ab. Hier kann man überall sehen wie das Wasser von ober herunterstürzt. Da wir erneut Sonnenschein und wolkenlosen Himmel haben leuchtet der Frühling in frischen Farben auch am heutigen Tag wieder phänomenal.

Auch auf dem mittleren Rundgang ergeben sich super schöne Ausblicke und ich kann gar nicht aufhören zu fotografieren, denn so abwechslungsreich stellen sich die Fälle dar. Die Wege hier auf der argentinischen Seite sind deutlich länger und man kommt auch sehr viel näher an die Fälle heran. Besonders auf dem oberen Steg, der einfach der Kante der Fälle folgt und am Ende einen beeindruckenden Blick auf die Hauptfälle der argentinischen Seite freigibt.

Nach einer Weile gehen wir zurück und wollen uns am Nachmittag noch die „Zunge des Teufels“ anschauen. Dazu steigen wir in eine kleine Bahn, mit der wir einige Kilometer unterwegs sind. Der Steg hinaus ist ebenfalls noch eine ganze Ecke zu laufen. Als wir ankommen, wird uns gleich klar dass sich dieser Weg gelohnt hat. Hier stürzen die Hauptwassermassen über nur eine Stufe in die Tiefe. Es bildet sich ein Regenbogen und ich versuche bei den Massen an Besuchern einen guten Platz zum Fotografieren zu ergattern. Jedoch lasse ich mir alles im allem hier viel Zeit, weil ich noch so viele Eindrücke wie möglich mitnehmen will.

Auf dem Rückweg mit der Bahn merke ich, dass ich doch schon recht müde bin. Als wir dann im Hostel zurück waren ging nach dem Essen ein herrlicher Tag recht schnell zu Ende.

Das Pantanal und die Ostküste bis Rio de Janairo

12. Tag (29. Oktober 2010)

Da unser Truck leider immer noch kaputt ist hat Gaetano, unser Guide einen Bus gechartert, mit dem wir heute nach Bonito, unserem nächsten Ziel unterwegs sind. Die Fahrt war lang, es war sehr heiß, die Straßen schnurgerade, der LKW Verkehr enorm hoch und die Landschaft sah aus wie in Europa. Es war leicht hügelig und es erstreckten sich bis zum Horizont Wiesen und Felder.

Erst in der Dunkelheit erreichen wir das Hostel in Bonito. Ich habe mir nur noch ein kühles Bier gegönnt und auch einen Happen gegessen. Auf der Suche nach einem Tanztempel sind die Anderen am späten Abend noch in die Stadt. Ich jedoch habe es vorgezogen meinen Schönheitsschlaf zu halten.

13. Tag (30. Oktober 2010)

Bonito - Rio de la Prata

Bonito - Rio de la Prata

Bonito - Rio de la Prata

Das Frühstück im Hostel war gut. Weil der Truck kaputt ist und wir deshalb keine Ausrüstung bei uns haben sind wir gezwungen in Hostels zu übernachten. Den Komfortgewinn genießen wir natürlich alle.

Gleich am Morgen haben wir uns getroffen und sind zusammen zum Rio de la Prata gefahren. Es ist heute bewölkt und hat es kurz geregnet, als wir angekommen sind. Wir liegen währenddessen unter einem Dach in der Hängematte und warten ab. Danach bekommen wir unseren Wet Suite zum Schnorcheln und werden auf der Ladefläche eines Pick-ups zum Ausgangspunkt gefahren. Von dort aus ist es noch eine halbe Stunde Fußweg durch den Dschungel, bevor wir den Einstiegspunkt unserer Schnorchel Tour erreichen. Das Wasser ist kristallklar und warm. Die Sonne blinzelt inzwischen auch wieder ein wenig durch die Wolken. Wir steigen ins Wasser und genießen die Umgebung an der Quelle des Bachs. Es ist bemerkenswert schön hier. Durch die Strömung ist es einfach den Bach entlang zu treiben, und dabei die Fische im kristallklaren Wasser beobachten zu können.

So verbringen wir den ersten Teil der Strecke. Als man zwischendurch den Kopf aus dem Wasser nahm konnte man den dichten Dschungel an beiden Ufern des Baches sehen. An den Stromschnellen haben wir eine Pause eingelegt, den Bach verlassen und mussten über ein paar Meter diese umgehen, bevor wir wieder ins Wasser steigen konnten. Gleich darauf machen wir einen weiteren Zwischenstopp an einer großen Quelle, die so viel Wasser aus dem Bachboden ausspuckt, dass der Sand dort zu brodeln scheint. Wir versuchen hinunter zu tauchen, was mit den Neoprenanzügen gar nicht so einfach ist. Hier versuchen wir auch mit unserer Unterwasserkamera ein Unterwassergruppenfoto zu machen, was uns erst gelingt als sich alle an einem Bootssteg unter Wasser festhalten können.

Anschließend machen wir uns auf die letzte Strecke im Rio de la Prata, wo die Sichtweite nicht mehr ganz so groß ist. Dafür war der Fluss breiter und hatte außerdem viel Fisch. An dem Punkt, an dem wir wieder aus dem Fluss gestiegen sind wartete noch eine kleine Überraschung auf uns. Es waren Dutzende von gelben Schmetterlingen an einer kleinen Wasserpfütze sehen. Sie flatterten dort wild umher und bildete eine tolle Szenerie.

Nach der Tour fuhren wir wieder mit dem Auto zur Farm, wo es noch einen leckeren Brunch gab und wir unsere Bäuche vollgeschlagen haben. Im Anschluss genossen wir noch die Hängematte, bevor es wieder zurück nach Bonito ins Hostel ging.

Da es noch recht früh war ging ich mit Richard, Ian und James in die Stadt um ein Bier zu trinken. Wir haben auch versucht eine Idee zu bekommen, wie wir uns morgen zu Helloween verkleiden sollen. Aber uns ist nichts eingefallen und so beschlossen wir früher ein Bier trinken zu gehen. Als wir dort saßen, uns unterhielten und das Bier genossen, hat es zu regnen begonnen. Es schüttete so heftig das wir uns nicht mehr vom Fleck trauten. Wir gingen deshalb dazu über auch gleich noch zu Abend zu essen. Es hörte auch nach dem Essen nicht auf zu schütten und so zogen wir es vor mit einem Taxi wieder zurück zum Hostel zu fahren.

Am Abend haben wir zusammen Karten gespielt, weil keiner mehr Lust hatte sich auf den Weg in die Stadt zu begeben. Ein Hostel hat heute sicherlich viele Vorteile gegenüber einem Zelt!

14. Tag (31. Oktober 2010)

Bonito - Tubing

Helloween - Bravehearts

Irgendwie habe ich heute Morgen verschlafen. Ich ziehe mir schnell meine Klamotten an und stürze zur Rezeption. Ich hatte nämlich eine Tour zur Blue Cave gebucht. Da sich aber nur zwei Leute für die Tour interessiert haben ist der Transport recht teuer und ich wollte gestern zurücktreten, was aber nicht mehr ging. So stürze ich nun an die Rezeption und frage ob die Leute schon ohne mich aufgebrochen sind. Ich erfahre jedoch dass die Tour auf Grund des starken Regens abgesagt wurde. Uff, so habe ich heute Morgen keinen Stress mehr und merke eigentlich erst jetzt wie stark es schüttet. So setze ich mich zuerst entspannt an den Frühstückstisch und gehe danach für zwei Stunden ins Internet, bevor ich mich anschließend unter einem Dach in die Hängematte zurückziehe.

So vergeht der Morgen. Gegen Spätnachmittag will ich noch eine Tubing Tour machen, die auch bei Regen garantiert stattfinden wird. Ich buche ein Mototaxi und fahre dort hin. Ich bin der einzige aus dem Hostel und so entscheide ich mich für den abenteuerlichen Transport mit einem Motorrad. Ich setze den Helm auf und schwinge mich hinten drauf. Die ersten zweihundert Meter der Straße sind voll Schlamm und wir rutschen mehrfach weg, stürzen jedoch nicht. Der Regen hat nachgelassen, aber die Straßen sind nass und überall fließt noch Wasser über die Fahrbahn. Das stört meinen Fahrer jedoch ganz und gar nicht und er holt aus seiner Kiste alles raus was geht. Zum Glück läuft das Gefährt nur knapp über Hundert.

Wir kommen an und warten auf den Tubing Trip. Es sind mit mir noch neun weitere Leute mit dabei. Wir bekommen eine Schwimmweste und jeder einen Reifen bevor es losgeht. Noch ein paar Instruktionen und schon sind wir auf dem Wasser. Es macht Spaß sich den Fluss entlang treiben zu lassen und zwischendurch kleinere Wasserfälle hinunter zu rutschen. Jedenfalls war es eine tolle Sache und rundeten den verregneten Tag gut ab.

Am Abend haben wir uns dann für Helloween präpariert. Unser Team hat sich dazu entscheiden sich als schottische Bravehearts zu verkleiden. Dazu haben wir uns alle die Gesichter mit der Schottischen Flagge angemalt und einen Kilt angelegt. Die beiden anderen Teams waren als Birds und als Sumos verkleidet. So feierten wir zusammen mit Spielen, Trinkspielen und vielen Bieren unser Helloween.

15. Tag (01. November 2010)

Pantanal

Pantanal - Hyazinthara

Pantanal

Heute geht es weiter ins Pantanal. Die Fahrt dauert nicht sehr lange und ist recht entspannt. Wir kommen gegen Mittag auf unserer Farm an, auf der wir die nächsten zwei Tage verbringen werden.

Am Nachmittag machen wir unsere erste Aktion und schwingen uns auf den Rücken der Pferde. Mein Gaul heißt Dema und ist ein gutmütiger und auch gut trainierter Brauner. Im Gang und manchmal auch im Trab geht es durch den umliegenden Busch. Es macht riesig Spaß. Wir sehen viele Vögel, jede Menge Rinder und auch ein paar niedlich kleine Krokodile. Auf dem Rückweg zur Farm folgt uns ein Fohlen, was unserer Gruppe Pferde gar nicht gefällt und ein bisschen für Unruhe sorgt. Nachdem wir ein Gatter passieren muss das Fohlen zurück bleiben und die Aufregung legt sich wieder. Die Wasserschweine sind gemächlich auf dem Weg ins Wasser und lassen sich von uns nicht stören. Wir widmen unsere Aufmerksamkeit einem Paar Hyazinth-Ara, den berühmten blauen Papageien von Brasilien. Diese sitzen ganz in unserer Nähe auf einem Baum. Es ist der Höhepunkt unseres Ausritts und kurz darauf sind wir wieder zufrieden auf der Farm zurück.

Bei Einbruch der Dunkelheit begeben wir uns auf Nachtsafari. Wir entdecken ein recht großes Krok, einen Kauz, eine Tarantel und noch ein paar Vögel. Der Höhepunkt ist jedoch ein Tapir, welches sich schnell im Busch verkrümelt.

Recht müde wieder zurück, genieße ich noch einen der wunderbaren Caipirinhas und lege mich anschließend schlafen.

16. Tag (02. November 2010)

Pantanal

Pantanal - Lasso Show

Nach dem Frühstück gehen wir auf Wandersafari. Wir haben heute Morgen jedoch wenig Glück und treffen nur auf Ameisen, Raupen und sonstiges Kleingetier. An einem Wasserloch gibt es noch ein paar Vögel zu sehen und ansonsten viel Natur, die sich im frischen Grün und bei wolkenlosen Himmel präsentiert.

Am Nachmittag gehen wir an einem Tümpel fischen. Gaetano zieht gleich den ersten raus und lacht sich kaputt, da kurz zuvor seine Angelrute noch ins Wasser gefallen war. Die Zeit vergeht sehr schnell, und am Ende haben wir alle zusammen doch über ein halbes Dutzend Fische rausgeholt. Wieder zurück machen wir erst einmal Siesta und besuchen danach eine Lasso-Show, in der die Cowboys im vollen Ritt mit dem Lasso ein Rind einfangen müssen. Ich finde dies recht spannend und beobachte recht aufgeregt.

Am Abend gibt es ein traditionelles BBQ. Über das Feuer werden dicke Holzstangen gelegt, auf die dann große Fleischstücke gelegt und gegrillt werden. Als sie fertig sind wird direkt davon abgeschnitten. Wir lassen es uns schmecken und genießen noch ein paar Caipirinhas und lassen den Abend entspannt auslaufen.

17. Tag (03. November 2010)

Pantanal - Lasso Show

Der Tag beginnt mit einem Geburtstag. Kat, unser Küken wird 23 und wir alle lassen sie zum Frühstück hochleben. Anschließend fahren wir noch mit dem Jeep auf Safari. Aber auch heute haben wir kein Glück.

Nach dem leckeren Mittagessen besteigen wir unseren Bus. Ja, der Truck ist immer noch kaputt und nicht hier. So werden wir in einem Rutsch nach Paraty an die Küste fahren. Wir schätzen, dass der Bus für die nächsten 20h unsere Heimat sein wird.

18. Tag (04. November 2010)

Paraty

Nach einer halbwegs gut überstandenen Nacht machen wir kurz vor Sao Paulo Frühstück und haben sicherlich noch 4h vor uns. Wir durchqueren Sao Paulo und fahren Richtung Rio. Nach endlos langer Zeit erreichen wir den Abzweig an die Küste. Es wird noch Stunden dauern bis wir ankommen.

Wir sind da! Nach 28h Fahrt haben wir Paraty endlich erreicht und checken gleich im Hostel ein. Ich brauche erst einmal eine Dusche und eine Pause.

Als Ausgleich gehen wir heute Abend alle gemeinsam gut und gediegen essen. Wir entscheiden uns für ein romantisches, italienisches Restaurant. Es gibt Live-Musik und Kerzenlicht. Aber trotzdem wird es nicht spät am heutigen Abend.

19. Tag (05. November 2010)

Paraty - Bootstour

Paraty - Bootstour

Paraty - Bootstour

Paraty

Nach dem Ausschlafen gab es ein leckeres Frühstück im Hostel. Wir saßen auf einer kleinen Terrasse und hatten einen schönen Blick über die Dächer der umliegenden Häuser und auf die grün bewaldeten Berge. Nachdem sich anschließend alle versammelt hatten machten wir uns auf den Weg durch das Städtchen zum Hafen. Wir hatten uns gestern dazu entschieden heute die Bootstour zu machen, da heute noch die Sonne vom wolkenlosen Himmel lachet. Wir gingen an Bord und begaben uns gleich nach oben auf das Sonnendeck, wo sich jeder einen Liegestuhl griff. Das Boot war gar nicht so klein wie erwartet. Nachdem noch andere Gäste an Bord kamen haben wir den Hafen verlassen. Die Aussicht war wunderschön. Der Himmel strahlend blau, die Berge an der Küste leuchteten in sattem Grün und das türkisfarbene Meer rundete das Bild ab. Wir passierten auf unserer Fahrt hinaus mehrere kleinere Inseln, die traumhaft daliegen und ein herrliches Bild abgeben. Ich kann kaum genug vom Fotografieren bekommen.

Wir erreichen den ersten Strand, als wir um eine Landzunge herumfahren und in die Bucht einbiegen. Wir werfen den Anker und können wählen, ob wir mit dem kleinen Beiboot an den Strand gebracht werden wollen, oder einfach über Bord springen und schwimmen. Keine Frage! Ich stelle mich auf die Reling und springe kopfüber ins Meer. Das Wasser hat eine herrliche Temperatur. So planschen und baden wir hier eine Weile und machen uns später mit dem Boot auf zum nächsten Ankerplatz. Dieser liegt nahe bei einer kleinen Insel. Hier füttert die Besatzung die Fische an und so schwimmen wir zwischen jeder Menge bunten Fischen umher.

Unser nächster Stopp liegt nicht weit entfernt in einer kleinen Bucht, in der wir unser Mittagessen an Bord genießen und anschließend wieder schwimmen gehen. Kate probiert ihr aufblasbares Krokodil aus, welches sie vor ein paar Tagen zum Geburtstag bekommen hat. So sind wir mit Bierdose bewaffnet auf einem Krokodil schwimmend im Meer von Brasilien unterwegs und genießen das herrliche Wetter.

Nachdem alle ausgiebig der Sonne und dem Meer gefrönt haben machen wir uns auf den Rückweg, auf dem wir noch einen weiteren Stopp an einem kleinen Strand einlegen. Hier spielen wir noch ein wenig Volleyball, da ein Netz aufgebaut ist. Ziemlich kaputt verbringen wir die letzte Stunde an Bord auf dem Liegestuhl und laufen recht sonnengegerbt im Hafen ein, und ein traumhafter Ausflug geht zu Ende.

Zuerst brauche ich dringend etwas zu trinken und eine Dusche bevor ich mich für eine halbe Stunde aufs Ohr lege. Am Abend gehen wir dann noch zusammen Spagetti essen und einen Caipirinha schlürfen. Auf dem Heimweg treffen wir noch auf Gaetano und ein paar andere, die irgendwie eine Party feiern. Auch hier gesellen wir uns dazu und kippen noch einen weiteren Caipirinha.

20. Tag (06. November 2010)

Trindade Beach

Paraty

Heute Morgen ist es sehr bewölkt. Die Berge, die normalerweise von der Frühstücksterrasse aus zu sehen sind, sind kaum zu erahnen. So lasse ich den Morgen langsam anlaufen und verabrede mich für den späten Vormittag mit Richard, Kat, Megan, Lyan und Ian, um mit dem Bus nach Trindade an den Strand zu fahren. Wir warten gegen Mittag an der Bushaltestelle. Nach rund einer Stunde Fahrt durch die Berge erreichen wir Trindade. Als wir aussteigen regnet es. Wir wollen an den Strand, aber der Regen wird stärker und deshalb entscheiden wir uns, erst einmal Mittagessen zu gehen. Wir finden ein kleines Lokal an der Straße und setzen uns unters Dach auf die Terrasse. Als das Essen serviert wird geht der Regen in einen tropischen Sturzbach über. Die Straße steht in kurzer Zeit einige Zentimeter unter Wasser. Wir ergreifen die Flucht ins Innere des Restaurants und warten bei einem Bier ab wie es weiter geht.

Der Regen lässt nach. Es tröpfelt noch, aber wir gehen trotzdem an den Strand. Dort angekommen suchen wir einen einigermaßen trockenen Platz für unsere Sachen und gehen ins Wasser. Wir haben ein Frisbee dabei und auch recht schnell Gesellschaft von einem streunenden Hund, der unbedingt mitspielen will. Ich bin ziemlich überrascht darüber, wie weit und oft das Vieh nach dem Frisbee schwimmt. So haben wir unseren Spaß, und machen uns nach einer Stunde daran, den Strand entlang zu gehen. Es hat inzwischen aufgehört zu regnen und wir gehen zur Bushaltestelle und fahren zurück nach Paraty.

Am Abend gehen Gaetano, Ian und ich gemeinsam Abendessen und Leute beobachten. Was bei einem Caipirinha am Samstagabend in den Gassen der Altstadt von Paraty recht gut funktioniert. Als wir uns auf dem Rückweg zum Hostel machen, treffen wir wieder auf die anderen, in deren, nun wohl schon angestammter Kneipe. Wir zischen auch noch eine Caipirinha und machen uns doch endgültig auf den Weg, um uns aufs Ohr zu legen.

21. Tag (07. November 2010)

Paraty - Wasserrutsche

Paraty - Dschungel Tour

Paraty - Schwingendes Seil

Ein herrlicher Morgen. Die Sonne scheint wieder vom blauen Himmel und alles sieht wieder viel freundlicher aus nach dem regnerischen gestrigen Tag.

Marc, Lyan, Ian und ich gehen heute auf Jeep-Safari in die Berge. Wir warten am Hostel auf unsere Tour und werden bereits etwas ungeduldig, weil bereits fünf vollbesetzte Jeeps an uns vorbeigefahren sind und unser Typ immer noch nicht aufgetaucht ist. Schließlich kommt er mit einem mehr als 40 Jahre alten Jeep um die Ecke und lädt uns ein. Wir fahren mit ungefähr 30km/h in die Berge. Wir halten an einer Destille und erkennen, dass unser Fahrzeug bereits kräftig Öl verliert. Wir machen uns erst einmal keine Gedanken. Zuerst besuchen wir die Destille, welche zwar recht nett, aber nicht gerade umwerfend interessant ist.

Wieder zurück an der Straße überqueren wir diese und begeben uns zu einem Highlight der Tour. Poção e Cachoeira do Tobogã, einer natürlichen Wasserrutsche. Wir alle sind beeindruckt als wir diese sehen. Einige Einheimische haben die Sache natürlich voll im Griff und zeigen in spektakulärer Weise, wie man rutschen kann. Wir alle lassen es gemütlich angehen und rutschen mit weniger Tempo auf dem Hosenboden und nicht auf den Fußsohlen. Wir haben trotzdem unseren Spaß und genießen den Ort inmitten des Regenwaldes.

Wieder zurück am Fahrzeug, wird uns klar, dass wir damit heute nicht mehr weiter kommen. Unser Guide hat jedoch einen Kollegen organisiert, bei dem wir mitfahren können. Wir steigen ein und sehen unseren Guide nicht mehr wieder. Na egal, zuerst machen wir einmal Rast zum Mittagessen und zum Ausruhen.

Den Nachmittag starten wir zueinem Wasserfall, unter dem wir baden gehen können. Zum Aufwärmen dienen die Felsen auf denen wir uns in die Sonne legen können. Es ist immer wieder ein herrliches Erlebnis, so in einem Bach baden zu können.

Eine weitere Station war nur ein fünf minütiger Fußmarsch von der Straße entfernt. Ebenfalls am Bach. Hier hatte sich ein natürlicher Pool gebildet und es gab einen perfekten Baum für ein schwingendes Seil. Daran schwingen wir wie Tarzan durch die Luft und lassen uns ins Wasser fallen. Ein tolles Vergnügen, welches aber auch nicht ganz ungefährlich ist, besonders dann wenn die Felsen sehr nahe kommen und die Kraft nachlässt. Aber es ging alles gut und wir alle hatten unseren Spaß.

Ziemlich müde waren wir nach einem herrlichen Tag wieder in Paraty zurück. Als wir am Hostel ankamen gab es auch noch eine schöne Überraschung. Unser Truck stand da!! Ja nicht ganz, es war nicht Mama Sita sondern Sindy, so dass wir morgen am letzten Tag der Tour doch noch mit einem Truck unterwegs sind.

22. Tag (08. November 2010)

Rio - Copacabana

Rio - Corcovado

Rio - Corcovado

Rio - Zuckerhut

Rio - Zuckerhut

Heute Morgen brachen wir pünktlich zu unserer letzten Etappe nach Rio de Janeiro auf. Wir fahren die Küstenstraße entlang nach Norden. Es ergeben sich immer wieder herrliche Ausblicke auf den Atlantik. Es ist eine wunderschöne Strecke, die uns in fünf Stunden schließlich nach Rio führt.

In Rio suchen wir noch ein wenig das Hotel von Dragoman und erreichen schließlich unseren Fluchtpunkt. Nach dem Ausladen verabschiede ich mich von den Leuten und schnappe mir ein Taxi zu meinem Hotel an der Copacabana.

Es ist ein frisch renoviertes, modernes Hotel in dem ich einchecke. Mein Zimmer befindet sich im achten Stock, und ich genieße zuerst den Platz um mich auszubreiten. Nehme gleich anschließend eine ausgiebige Dusche und mache mich dann auf den Weg auf die Dachterrasse, um den überragenden Blick auf die Copacabana zu genießen. Hier treffe ich auch Martin, mit dem ich hier verabredet bin. Wir trinken zur Begrüßung natürlich erst einmal einen Caipirinha.

Gleich darauf machen wir uns per Taxi auf den Weg zum Zuckerhut. Mit der Seilbahn fahren wir nach oben. Es ist ein traumhafter Blick, der sich uns bereits an der Zwischenstation auf die Stadt eröffnet. Wir bleiben hier eine ganze Weile, trinken noch einen Fruchtsaft und fahren als nächstes mit der Seilbahn in einer zweiten Etappe auf den eigentlichen Zuckerhut. Die Aussicht ist auch hier super, und wir können kaum genug davon bekommen. Durch Zufall treffen wir auch noch auf sieben Leute aus der Trucktour, und so verbringen wir zusammen die Stunden vor dem Sonnenuntergang, der direkt hinter der Stadt stattfindet. So ergeben sich einige wunderschöne Bilder für die Kamera.

Als später Wolken vom Meer hereinziehen und die Luft sich hier oben merklich abkühlt verabschieden wir uns und machen uns auf den Weg zurück. Als wir wieder unten sind knurrt der Magen, und wir lassen uns vom Taxifahrer zu einer Churrascaria fahren. Hier gibt es Fleisch direkt vom Spieß. „All you can eat“ lässt unsere Mägen kräftig anschwellen und wir machen noch einen kurzen Spaziergang zurück zum Hotel.

Den Abend lassen wir dann gemeinsam bei einem Caipirinha auf der Dachterrasse ausklingen.

23. Tag (09. November 2010)

Rio - Corcovado

Rio - Zuckerhut

Rio - Zuckerhut

Heute sind wir früh aufgestanden und haben nach dem reichhaltigen Frühstück ein Taxi zur Bahnstation des Corcovado genommen. Mit dem zweiten Zug des Tages fahren wir nach oben. Als ich die Schweizer Bahn erblicke habe ich den Eindruck, diese gehöre nicht ganz hier her. Aber es ist sehr bequem, mit der Zahnradbahn auf den doch 700m hohen Corcovado hinaufzufahren. Als wir oben ankommen ist noch nicht allzu viel los, und so schaffen wir es doch tatsächlich, ein Bild der Christus-Statue zu machen auf der kaum andere Touristen drauf sind. Der Blick auf Rio ist von hier oben gewaltig und wunderschön. Leider ist es heute recht diesig und bewölkt, so dass die Bilder nicht so brillant werden wie erhofft. Nach drei Stunden tauchen wir wieder in die Hektik der Stadt ein.

Wir lassen uns ein wenig durch die Stadt treiben, kaufen noch Sonnenmilch, Zigaretten und Wasser ein, als wir zu Fuß uns in Richtung der Küste bewegen. Wir passieren ein paar recht schöne Häuser im kolonialen Stil, die sich gegen die weniger hübschen Hochhäuser zu behaupten versuchen.

Am Strand von Flammengo spuckt uns die Stadt wieder aus und wir schlendern entlang der Küste bis zur Botafogu. Mit der Metro geht´s wieder zurück zum Hotel.

Nach einer Dusche machen wir uns bereit für den Strand, um die Copacabana zu erobern. Wir liegen ein wenig in der Sonne und gehen den Strand entlang, um das berühmte Strandleben Rios in uns aufzusaugen. Dabei schieße ich noch ein paar Fotos.

Auf der Dachterrasse läuten wir den Abend ein. Später fahren wir mit dem Taxi zur besten Churrascaria der Stadt, Porcao Churrasaria an der Botafogu. Das Fleisch ist exzellent und man kann sich fast die Finger danach lecken. Auch das Buffet lässt keine Wünsche offen. Und so genießen wir diesen Traum aus Fleisch, und fahren mit prallem Bauch wieder zurück ins Hotel. Was folgt ist klar: Dachterrasse und Caipirinha.

24. Tag (10. November 2010)

Rio - Ipanema

Heute lassen wir es gemütlicher angehen und gehen erst später zum Frühstück. Die Sonne scheint entgegen aller Erwartung vom wolkenlosen Himmel. Heute ist Strand angesagt, und so schlendern wir den Strand der Copa entlang in Richtung der nächsten Bucht, Ipanema. Dort angekommen nehmen wir uns erst einmal eine frische Kokosnuss zum Trinken und liegen anschließend in den Liegestuhl mit Sonnenschirm. Es ist ein herrlich fauler Tag. Gegen Nachmittag, als es ein wenig zuzieht, treten wir den Rückweg an.

25. Tag (11. November 2010)

Rio - Straßenbahn

Es ist stark bewölkt und es regnet leicht, als ich heute Morgen die Augen aufgeschlagen und zum Fenster hinaus auf die Copacabana geschaut habe. So machen wir uns nach dem Frühstück mit der Metro auf in die Altstadt Rios. Wir laufen dort ein wenig herum und schauen uns diverse Gebäude an. Mich reißt das alles nicht vom Hocker. Ich finde es kaum sehenswert und auch wenig interessant. So trinken wir noch ein Bier, werfen schnell einen Blick in die Catedral Metropolitana und betrachten nebenan die alte Straßenbahn. Dann fahren wir wieder mit der Metro zurück zum Hotel und halten Siesta, weil es wieder angefangen hat zu regnen.

Abends gehen wir mal zur Abwechslung zum ersten Mal nicht in eine Churrascaria sondern zum Italiener Spagetti essen. Ein anschließender Abendspaziergang führt uns in eine Strandbar, in der Live-Musik gespielt wird und einige junge Girls zusammen feiern. Wir genießen die Atmosphäre bei einem Caipirinha, bevor es wieder zum Hotel zurück geht, um dort natürlich – aber leider zum letzten Mal – noch eine Caipirinha auf der Dachterrasse zu genießen.

Salvador de Bahia und der Amazonas Dschungel

26. Tag (12. November 2010)

Salvador de Bahia

Morro de Sao Paulo

Heute geht es wieder früh aus den Federn. Wir packen unsere Sachen zusammen und fahren nach dem Frühstück zum Flughafen raus. Es ist ein langweiliger Flughafen, und so vergehen die zwei Stunden bis zum Flug recht zäh. Unser Flug nach Salvador de Bahia verläuft ruhig und problemlos.

Wir haben einen Transfer vom Flughafen zum Fährterminal. Zu unserer Freude erfahren wir, dass es heute auch noch ein Boot nach Morro de Sao Paulo gibt, und zwar früher, als geplant. So müssen wir hier nicht so lange warten und sind früher dort. Zu uns stößt auch noch eine nette Brasilianerin, die uns für ein paar Tage nach Morro de Sao Paulo begleitet.

Als wir auslaufen scheint die Sonne vom strahlend blauen Himmel, das Meer ist auch hier türkisfarben, und Salvador zeigt sich von seiner schönsten Seite. Die See ist leicht bewegt, aber die zweistündige Überfahrt ist trotzdem sehr angenehm. Als wir im autofreien Städtchen ankommen mieten wir uns einen Träger, der unser Gepäck per Schubkarre transportiert. Wir durchqueren das recht belebte und touristische Städtchen zu Fuß und erreichen nach kurzer Zeit den Platz, an dem wir vom Hotel abgeholt werden. Die Fahrt in einem 4WD braucht noch eine gute halbe Stunde bis wir unser Hotel erreichen. Es handelt sich dabei um eine wunderschöne, von Palmen eingerahmte Anlage, in der jeder Gast seinen eigenen Bungalow bewohnt.

Nachdem ich mich im riesigen Bungalow ausgebreitet habe gehe ich an den Strand, um im seichten Wasser ein wenig zu baden. Den Abend vor und nach dem Besuch im Restaurant des Ressorts verbringe ich in meiner eigenen Hängematte vor dem Bungalow.

27. Tag (13. November 2010)

Morro de Sao Paulo

Morro de Sao Paulo

Es ist ein wunderschöner Ort zum Entspannen und Genießen. Das habe ich heute auch gemacht. Nach dem Frühstück ging es für eine Weile an den Strand. Anschließend habe ich ausgiebig nach Fotomotiven gesucht, die es auch reichlich zu entdecken gab, um hinterher wieder am Strand auf der Liege zu landen.

Am Nachmittag habe ich mich dazu aufgerafft nach Morro de Sao Paulo zu fahren, um mir das Städtchen mal näher anzuschauen. Es ist bei den brasilianischen Touristen ein sehr beliebtes Örtchen. So lief ich an den vielen Pousadas, Bars und Restaurants den Strand entlang. Ich habe mich auch hingesetzt und etwas gegessen und getrunken. Als ich wieder im Dorf zurück war habe ich schnell noch in einem Internet-Café Station gemacht. Anschließend verpflanzte ich mich in eine Bar, von wo aus ich den Blick auf den Sonnenuntergang genossen habe. Auf dem Weg zurück zur Abholstelle habe ich noch schnell was gegessen, bevor ich mich ins Hotel zurückfahren ließ. Den Abend habe ich dann bei einem Buch in der Hängematte ausklingen lassen.

28. Tag (14. November 2010)

Morro de Sao Paulo

Heute nochmal ein Tag zum Entspannen. Nach dem Frühstück ging es zurück in die Hängematte, dann habe ich meinen Körper auf die Liege am Strand verlegt, war etwas schwimmen und anschließend wieder in der Hängematte. Den Nachmittag verbrachte ich bei einer Siesta, und danach bin ich noch ein wenig am Strand spazieren gegangen.

29. Tag (15. November 2010)

Salvador de Bahia

Salvador de Bahia

Nach dem Frühstück habe ich die letzte Gelegenheit genutzt um nochmal in Meer zu gehen. Dann habe ich meinen Krempel wieder zusammengepackt und wir haben uns auf den Weg zum Boot gemacht. Die Überfahrt zurück nach Salvador de Bahia war nicht so angenehm wie die Hinfahrt, da wir gegen die Dünung laufen mussten. Wir waren also alle froh, als wir nach 2 ½ Stunden wieder an Land waren.

Der Transfer zu unserem Kolonialhotel in der Altstadt funktionierte auch heute problemlos. Es zeigt sich jedoch beim Blick aus dem Fenster, dass Salvador nicht ganz so sicher scheint. Einige Häuser an denen wir vorbeifahren sind verfallen und an vielen Stellen der Altstadt steht die Polizei. Das Hotel direkt an den Sehenswürdigkeiten ist sehr schön und versprüht ein ganz eigenes Flair. Wir haben im Kolonialstil eingerichtete Zimmer, die sehr gemütlich sind.

Ich gehe noch schnell auf Fotosafari und werde natürlich beim Verlassen des Hotels eindringlich davor gewarnt, mit der Kamera das Hotel zu verlassen. Ich passe auf und mache es trotzdem. Nach 20 Minuten bin ich wieder zurück und gehe danach noch ein paar brasilianische Flip-Flops kaufen.

Auch am Abend, als es bereits dunkel ist gehe ich noch schnell ein paar Bilder schießen. Auch dieses Mal wieder im Schnelldurchgang. Die Kamera wieder weggepackt gehen wir gleich dem Hotel gegenüber in einem Restaurant essen und eine Caipirinha trinken.

Es herrscht noch Leben auf der Straße als wir wieder heraustreten. Es ist Live-Musik zu hören, und die Leute sitzen noch auf der Straße. Als es jedoch Zeit wird verkrümeln sich alle Leute und wir merken, dass es nun auch für uns Zeit wird uns ins Hotel zu begeben.

30. Tag (16. November 2010)

Amazonas

Amazonas

Amazonas - Trantel

Amazonas

Das Eis in der Caipirinha gestern Abend war wohl nicht in Ordnung. Habe heute Nacht ziemlich schlecht geschlafen und mir was eingefangen. Vom leckeren Frühstück bekomme ich keinen Bissen hinunter. Nichtsdestotrotz geht es heute nach Manaus weiter. Der Flug mit Zwischenlandung in Brasilia ist lang und mir geht es nicht besonders gut. Als wir endlich ankommen, werden wir am Flughafen vom Guide der Amazonas Lodge in Empfang genommen. Zuerst fahren wir ins Büro, um dort unser Gepäck zu lagern, denn es ist nur mit leichtem Gepäck erlaubt in die Lodge zu fahren.

Wir machen eine kleine Stadtrundfahrt, die mich in meinem Zustand nicht wirklich interessiert. Am Rio Negro angekommen geht es anschließend aufs Boot. Der Fluss führt niedrig Wasser und ist trotzdem gewaltig breit. Es liegen mehrere große Seeschiffe vor Anker, dabei befinden wir uns 1.600Km von der Küste entfernt. Schon allein diese Tatsache zeigt die gewaltigen Ausmaße dieses Flusssystems.

Wir besteigen einen kleinen Amazonas-Dampfer und fahren flussabwärts, wo der Rio Negro auf den Amazonas trifft und der Fluss noch viel breiter wird, denn der Rio Negro ist der wasserreichste und größte Nebenfluss der Erde. Das schwarze Wasser des Rio Negro und das hellbraune des Amazonas fließen eine ganze Strecke nebeneinander und mischen sich nicht, so dass wir die Grenze der Wassermassen mit dem Boot mehrfach durchfahren können.

Nach etwa 1 ½ Stunden legen wir am Ufer an und steigen in motorisierte Kanus um. Von hier aus fahren wir einen Nebenfluss hinauf in den Amazonas Dschungel hinein. Wir geraten in einen Regenschauer und meine Stimmung sinkt gegen Null. Die Landschaft ist zwar schön und wird von der tiefstehenden Sonne in ein angenehmes Licht getaucht, aber wir haben Niedrigwasser und müssen deshalb mehrfach das Kanu über den Sand schieben. Knapp vor Sonnenuntergang kommen wir endlich an der Lodge an. Ich fühle mich immer noch elend und will eigentlich nur noch eines, ins Bett. Ich raffe mich aber trotzdem noch auf, zwei Bananen und eine Handvoll trockenen Reis zu essen.

31. Tag (17. November 2010)

Amazonas - Baumriesen

Amazonas - Faultier

Amazonas

Amazonas

Nach einer angenehmen Nacht und einem Frühstück fühle ich mich deutlich besser, so dass ich am angebotenen Dschungelausflug heute Morgen teilnehme. Wir begeben uns zu Fuß auf eine Wanderung durch das dichte Grün. Nach nur ein paar Metern verliere ich schon die Orientierung und folge einfach nur noch unserem Guide. Uns wird jede Menge über die Tier- und Pflanzenwelt des Amazonas erklärt. Es ist sehr interessant und ich höre auch gespannt zu, nur leider habe ich fast alles wieder vergessen, als wir nach einer anstrengenden Runde total verschwitzt wieder in der Lodge zurück sind. An unser Highlight kann ich mich dann aber doch noch erinnern: Die größte lebende Spinne dieses Planeten, die wir aus ihrem Versteck hervorlocken konnten. Sie hat die beachtliche Größe einer menschlichen Hand.

Erst eine kühlende Dusche und dann in die Hängematte zum Erholen. Es hat angefangen zur regnen und ich habe die Augen zu gemacht. Dabei habe ich dann das Mittagessen verpennt, war jedoch noch rechtzeitig wieder fit, um am Nachmittag einen Ausflug zu einem nahegelegenen Dorf zu machen. Wir konnten uns ansehen wie die Einheimischen, die zum Teil auch als Angestellte im Hotel arbeiten, hier wohnen. Die Verhältnisse sind sehr einfach, und in diesem Lichte erscheint der Luxus in der Lodge noch viel größer.

Sehr nett war jedoch anzuschauen wie ein Junge mit einem Faultier gespielt hat. Bei dessen Anblick und der Geschwindigkeit seiner Bewegungen wurde sofort klar woher der Name wohl stammt.

Vom Dorf aus durchstreifen wir den sogenannten Schwemmwald zum Ufer des Flusses. Die Bäume um uns herum stehen mehr als ein halbes Jahr vollständig im Wasser, d.h. der Wasserstand liegt dann ungefähr 15m höher, was man sich so Ad-hoc gar nicht vorstellen kann. Unser Reiseführer erklärt dabei, dass die Bäume hier eine ganz außergewöhnliche Strategie entwickelt haben, um unter diesen Umständen zu überleben, und dass dieser Schwemmwald nur im Amazonasgebiet vorkommt. Wir sind beeindruckt. Am Ufer angekommen machen wir noch einen Bootstour den Fluss hinauf, baden aber nicht, da es heute doch recht kühl ist.

Nach dem Abendessen starten wir in der Dunkelheit zu einer weiteren Bootstour, um Krokodile zu sichten. Doch leider haben wir heute nicht sehr viel Glück und können nur mit viel Mühe ein leuchtendes Augenpaar erblicken.

32. Tag (18. November 2010)

Amazonas

Wir verbringen wieder einen angenehmen Tag im Dschungel. Es ist heute deutlich wärmer geworden. Nach dem Frühstück werden wir dazu eingeladen einige Früchte des Dschungels kennenzulernen. Die verschiedenen Formen und Farben sind ziemlich erstaunlich, zumal ich diese noch nie zuvor gesehen, geschweige denn deren Namen gehört habe.

Am Morgen besuchen wir das Dorf auf der anderen Seite der Lodge und gehen am Nachmittag zum Piranhas fischen vom Boot aus. Doch leider sind die Fische heute viel zu clever und fressen nur das Fleisch vom Haken, ohne dass wir auch nur einen einzigen Piranhas fangen können. So geben wir ziemlich frustriert nach einer Weile auf und fahren zurück.

33. Tag (19. November 2010)

Amazonas

Auch heute lassen wir den ganzen Tag wieder locker angehen. Verbringen viel Zeit in der Hängematte, genießen den Sonnenschein und die reichlich vorhandene Wärme.

Ich mache heute noch einmal eine Bootstour um zu fotografieren und auch im Fluss baden zu gehen. Es ist herrlich und macht viel Spaß. So haben wir unseren letzten Tag vertrödelt und ganz entspannt verbracht.

Am Abend haben wir noch zusammen mit einigen Leuten ein paar Bier zum Abschied gezischt und uns zum letzten Mal in unsere nur mit Kerzen beleuchteten Bungalow zurückgezogen.

34. Tag (20. November 2010)

Amazonas

Amazonas

Nach dem Frühstück packen wir unsere Sachen zusammen und machen uns auf den Rückweg nach Manaus. Wir sind alle in den Booten und fahren bereits gut eine halbe Stunde den Fluss hinunter, als mir sehr erschreckt einfällt, das ich meinen Hut am Haken im Bungalow habe hängen lassen. Es ist zu spät, wir können nicht mehr umdrehen. So bleibt mir nur noch die Hoffnung dass die Lodge meinen Hut, den ich nun bereits seit 14 Jahren auf jeder Reise dabei hatte, nach Hause schickt.

Die Fahrt den Fluss hinunter versuche ich trotzdem zu genießen, zumal ich ja die Hinfahrt nicht wirklich genießen konnte. Wir steigen wieder in den Amazonas-Dampfer um und fahren den Amazonas hinauf. Dabei haben wir noch sehr viel Glück und können noch ein paar Amazonas-Delfine erspähen, die sich freudig im Wasser tummeln. Wieder in Manaus zurück, und immer noch von den Dimensionen des Flusses beeindruckt, besteigen wir einen Bus, der uns direkt zum Flughafen bringt. Martin und ich fliegen noch gemeinsam nach Brasilia, wo sich unsere Wege trennen. Er reist in den Süden weiter, während ich mich auf den Rückweg nach Europa mache.

35. Tag (21. November 2010)

Nach einem erträglichen Rückflug trete ich gegen Nachmittag aus dem Flughafengebäude in die bitter kalte, winterliche Luft hinaus und muss erkennen, dass ich wieder zu Hause bin.